beim bloggen neige ich dazu, eher die lustigen dinge des alltags preiszugeben, zugegeben. oder die unfreiwillig komischen, die geschrieben zunächst witzig sind, aber in näherer betrachtung oder besser objektivem abstand schockieren oder zumindest mal entrüsten. aber so ist der alltag auch: bei manchen situationen bin ich mir nicht sicher, ob ich sie gerade jetzt gerade so erlebe, oder ob ich da nicht in einem traum verdämmere, aus dem ich auswache. manche dinge sind nicht glaubbar. und andere so alltäglich üblich und immer wieder gleich, das sie subkortikal ablaufen.
so ähnlich wie die ads-kinder: die fallen auf und aus der reihe, über sie wird gesprochen, zwischen eltern, zwischen lehrern und eltern, zwischen lehrern. sie alleine bestimmen das durchleben einer ganzen klasse. über die mittleren, die normalen, spricht kaum einer. und dann wieder vielleicht die ganz unten, die migranten, die, die schon die klasse wiederholt haben, die die seufzend in den lehrerkonferenzen aufgearbeitet werden. von der klasse meiner tochter kenne ich neben ihren engsten freunden nur den klassen-loser und den klassen-kasper. auch nach ein paar jahren schule tauchen da immer wieder namen auf, die ich noch nie gehört habe – das ist der mittelbau, über den nicht mal meine tochter spricht.
vielleicht so ähnlich läuft auch der praxisalltag. und der umsatz in diesem blog. ich nehme mir vor, mehr von denen im mittelbau zu schreiben. nicht die braven, nein, so heißen sie nicht, auch nicht die normalen, den das ist nur definition, nein, die wenig extremen und doch die guten, die instinktiven, ob eltern oder kinder, die authentischen. es sind die kleinen und großen menschen, die den raum erfüllen, alleine, weil sie da sind. bei denen man gerne durch die tür tritt und gerne sie auch wieder nach der untersuchung verläßt, weil, das wird schon. die, die mir keine sorgen machen, und auch nicht ihren eltern, oder ihren kindern. sie machen neunzehntel des tages aus. über sie sollte ich schreiben. denn sie lassen meinen alltag nicht alt werden, aber meine abende schön.