Die Homepage einer Arztpraxis sollte rechtssicher sein, das ist klar. Und medizinische Laien müssen die Texte verstehen können, schließlich ist die Website für Patienten gedacht. Daher prüfen die Gutachter der Stiftung Gesundheit bei ihrem Zertifizierungsverfahren von Homepages die Rechtssicherheit und die publizistische Güte. Soweit ist alles klar. Außerdem prüfen die Gutachter aber auch die Usability und die Suchmaschinenoptimierung (SEO = SearchEngineOptimization). Warum das?
Die Usability mag noch einleuchten, denn Informationen bringen nichts, wenn sie auf einer Seite so versteckt sind, dass sie nicht gefunden werden. Aber Suchmaschinenoptimierung? Man muss doch nur die Internetadresse eingeben, schon ist man auf der Seite.
Das stimmt natürlich, ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Denn über die Internetadresse finden nur die Patienten zur Homepage, die den Arzt bereits kennen. Neupatienten suchen über spezialisierte Arztsuchportale und via Google. Und wenn die Seite nicht unter den ersten fünf Treffern gelistet ist, wird sie so gut wie nie angeklickt.
Suchmaschinenoptimierung bedeutet, dass die Seite so aufgebaut ist, dass sie zu den richtigen Suchbegriffen einen hohen Stellenwert erlangt. Das hat sowohl inhaltliche, als auch technische Gründe. Und da wenige Homepage-Agenturen und noch weniger Ärzte Experten in Sachen SEO sind, prüfen die Gutachter, ob die technischen und inhaltlichen Kriterien erfüllt sind. Hat die Seite beispielsweise aussagekräftige „Meta-Tags“? Meta-Tags sind die Informationen, die bei Google in der Trefferliste angezeigt werden. Da sollten die Namen der Ärzte stehen, eben das sie Ärzte sind und nicht etwa Privatpersonen, und außerdem die Stadt und die Fachrichtung.
Die Wörter, die in diesen Tags stehen, haben einen hohen Stellenwert für Google, zu welchen Begriffen (Keywords) die Seite unter den ersten Treffern erscheint. Steht dort nur der Name des Arztes, wird Potenzial verschenkt. Durch die Angabe von z.B. „Dr. Max Mustermann, Orthopäde in Münster, behandelt Rückenschmerzen und Haltungsschäden“, steigt hingegen der Stellenwert für den Namen, die Stadt, die Facharztbezeichnung und die Therapieschwerpunkte.
Die Tags auszufüllen, reicht allein jedoch nicht. Auch im Inhalt müssen sich die Keywords wiederfinden, vorzugsweise in den Überschriften, am Anfang und am Ende des Textes. Denn die Begriffe, die dort stehen, wertet Google als besonders wichtig für den Inhalt der Seite. Weiter gilt: Die Startseite ist die stärkste Seite. Darauf gehört der wichtigste Text mit allen Keywords.
Die richtigen Keywords zu finden, ist gar nicht so schwer. Die Gutachter der Stiftung Gesundheit raten, aus Patientensicht zu denken: „Was würden Menschen googeln, wenn sie das suchen, was ich biete?“ So können Ärzte die passenden Keywords selbst ermitteln und in die Texte entsprechend formulieren. Haben Sie schon mal Ihre eigene Praxis gegoogelt? Dann mal los.