Die Situation der Apotheken in der Schweiz (2010)

Das ist ein Versuch einer Zusammenstellung – keinesfalls vollständig, denn es ist oft schwer an Info zu kommen.

In der Schweiz gibt es ca. 1750 Apotheken, darunter unabhängige Apotheken (vom Aussterben betroffen, aber vorhanden), Gruppierungen und Apothekenketten. Der Trend geht eindeutig in Richtung Gruppierungen und Ketten – man fusioniert und schliesst sich zusammen, um im schwierigen Umfeld des Gesundheitssystems heute bessere Einkaufsbedingungen zu erlangen, um gemeinsam Werbung zu machen und Aktionen. Die Apotheke heute ist kein automatisch gut laufendes Geschäft mehr, Margen und Medikamentenpreise sinken und um zu rentieren, respektive Gewinn zu machen, müssen (neue) Dienstleistungen gefunden und Zusatzsortimente wie Drogerieartikel, Kosmetik und Reform angeboten werden.

Gruppierungen ca. 1‘100 Apotheken
Z.B. Toppharm, Feelgood’s, carteplus, Rotpunkt Apotheken, fortis, Spaziosalute, automedication.ch Salveo, Pharmavital, pharmapartners, Grüneck Apotheken,

    

Apothekenketten: ca. 350 Apotheken
z.Bsp. Amavita, Apotheken Drogerien Dr. Bähler, Topwell, Capitole, Sunstore, Coop vitality, pill apotheken, Pharmacie Populaire, Pharmacie Principale

        

Unabhängige Apotheken ca. 300

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Die Gruppierungen: Das sind die Apotheken, die sich zusammengeschlossen haben, um gemeinsam einzukaufen (gibt etwas bessere Konditionen) und gemeinsam Werbung zu machen (ist günstiger im Grossauftrag). Die einzelnen Apotheken gehören aber unterschiedlichen Personen.

Die richtigen Ketten sind, die, wo mehrere Apotheken demselben Besitzer gehören. Die einzelne Apotheke wird von Verwaltern geleitet, die einen Vertrag mit dem Besitzer haben müssen, der ihnen Unabhängigkeit zusichert was Entscheidungen über die Medikamente etc. angeht.

Es gibt sehr unterschiedliche Ketten – am besten zu sehen an der Philosophie ihrer Besitzer.

Sunstore (um mal unten anzufangen ….) ist eine wahre Discountapothekenkette, gehörte ursprünglich einem Drogisten. Sie sind nicht Mitglied des SAV (schweizerischen Apothekerverbandes) und halten sich nicht an deren Qualitative und moralische Vorgaben. Zuletzt wurden sie von der Galenika aufgekauft und gehören so jetzt wohl auch zu den …

Amavita und Coop vitality Apotheken. Beide sind Eigentum der Galenika, die als Grossist angefangen hat – als Medikamentenzulieferer für Apotheken. Dann haben sie angefangen einige Medikamentenhersteller aufzukaufen (z.B.) Vifor und dann reihenweise Apotheken zu übernehmen oder neu aufzumachen – vorzugsweise an stark frequentierten Stellen (egal, ob es da schon andere in der Nähe hat) wie Einkaufszentren und in Städten. Dies ist die grösste Kette und die Einflussreichste. Auch ihre Apotheken sind nicht Mitglied beim SAV – auch wenn die einzelnen Apotheker die dort arbeiten das durchaus sein können.

Die Topwell Apotheken wurden tatsächlich als Genossenschaften in Zürich und in Winterthur von einer Krankenkasse gegründet. 2005 fusionierten die beiden Genossenschaften zu einer Unternehmensgruppe. Auch hier: gemeinsamer Einkauf und Werbung bieten Vorteile. Ob sie Mitglied beim SAV sind, weiss ich nicht.

Apotheken Drogerien Dr. Bähler – hier haben wir eine Kette die von einem Apotheker gegründet worden ist und immer noch geleitet wird. Nach aussen treten sie recht dezent auf unter dem Namen Achillea. Sie sind Mitglied des SAV. Vor relativ kurzem wurde von ihnen die Dropa übernommen und neu die Impuls – das sind beides Gruppierung der Drogisten – das Ziel hier wohl auch eine Verbesserung der Einkauf- und Werbemöglichkeiten.

Von den anderen Ketten weiss ich zuwenig, da sie v.a. im französischsprechendem Raum sind. Wenn jemand Informationen hat: nur her damit!

Tagged: Apotheke, Schweiz

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