Ein Bundestagsabgeordneter bekennt sich öffentlich zu seiner Alkoholkrankheit und löst damit eine spannende Diskussion aus.
Wird er zurücktreten?
Vielleicht.
Muss er das überhaupt?
Tja… warum eigentlich?
Jedenfalls ist er mutig – und bricht mit einem Tabu. Viele Politiker trinken mehr als ihnen gut täte. Nicht wenige sind – nach streng medizinischen Krierien – abhängig. Alkoholkrank. Das ist allgemein bekannt, aber man redet nicht darüber.
Genauso wie allgemein bekannt ist, dass es zahlreiche Ärzte gibt, die alkoholkrank sind. Und auch darüber spricht man nicht. Höchstens dann, wenn wieder mal jemand seinen Job verliert, dann gibt es vielleicht eine kleine Notiz in der örtlichen Zeitung oder auch einen ausgewachsenen Skandal, falls ein Patient zu Schaden gekommen ist, was immer wieder mal vorkommt.
Aber nicht jeder alkoholkranke Arzt bringt seine Patienten um.
Viele Alkoholiker schaffen es, ihr Suchtverhalten soweit unter Kontrolle zu halten, dass sie im Alltag halbwegs „funktionieren“ – und auch in der Lage sind, den ärztlichen Beruf auszuüben, vielleicht nicht gerade als große Leuchten, aber als kleine B-Player in der zweiten Reihe.
Wie heißt es so schön? Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Und Letzteres ist Privatsache. Oder etwa nicht?
Lehrreicher Post. Cool, wenn man das Thema auch mal aus einer anderen Perspektive betrachten kann.