Auf dem Rezept der Frau vom Hautarzt: „1 OP Antidry Mandelöllotion“
Ich gebe der Frau die Packung. Am nächsten Tag kommt sie zurück: „Das ist nicht das, was der Arzt geschrieben hat.“
Ich suche noch mal das Rezept heraus – da steht genau das drauf, was ich abgegeben habe.
Frau: „Aber vom Arzt habe ich ein Muster bekommen – und das war eine andere Lotion. Auch mit Mandelöl, aber leichter.“
Ich suche im Computer – da gibt es keine andere Mandelöllotion von Antidry. Die „Calm“ ist es laut ihr genausowenigwie die Sonnensachen. Auch im Internet finde ich keine Info.
Die Frau geht nach Hause und holt die Musterpackung.
Tatsächlich. Da steht drauf: „Antidry Bodylotion extra mild mit Mandelöl.“ Das Fläschchen ist hellblau. Unsere ist rosarot.
So etwas.
Ich rufe bei unserem Lieferant an und frage danach – die kennen das auch nicht.
Sehr seltsam.
Ich rufe dem Hersteller an – der kann mir das dann erklären.
Die hellblaue Packung hat nach dem Hersteller eine ähnliche Zusammensetzung wie die normale rosarote – aber es ist nicht dasselbe. Diese leichte Lotion ist aber nicht im Handel erhältlich.
Ja, wie? Warum machen sie die dann und der Arzt verteilt Muster davon?
Die Sache stellt sich dann so dar: Der Arzt bekommt von der Firma Muster der Lotion (der normalen) zum Abgeben. Die sind aber gesetzlich von der Menge her limitiert. Um diese Beschränkung zu umgehen stellt die Firma diese anderen Muster her – auch zum Verteilen.
Was für einen Sinn macht das denn?
Ich hätte der Frau das gerne besorgt, aber es ist nicht möglich: die hellblaue Lotion gibt es nicht für den Handel und Vertrieb. Sie wollen nicht einmal mir als Apotheke ein paar Muster schicken. Die einzige Möglichkeit ist, wenn der Arzt noch ein paar hätte.
Na, Danke.