Krankheitsbild Multiple Sklerose
Bei der Multiplen Sklerose (MS, lateinisch multiplex = vielfach, griechisch skleros = hart) handelt es sich um eine entzündliche chronische Krankheit, die die Nerven des Hirns, der Wirbelsäule oder die Sehnerven befällt und dadurch Beeinträchtigungen unterschiedlicher Organfunktionen auslöst.
Genau gesehen ist der Verursacher der Beschwerden bei MS Schädigung der sog. Myelinscheide. Myelin ist eine lipidreiche spiralförmige Substanz, welche die Nerven-Axone (Nervenfasern) umhüllt und elektrisch isoliert.
Diese Schädigung führt zum Abbau von dem schützenden Myelin, zur Bildung von Nervennarben – und als Folge zu multifunktionalen Störungen. Die häufigsten davon sind: Lähmungserscheinungen an Beinen und Armen (bei allgemeinem Wohlbefinden), Sehstörungen und Muskelstörungen (Muskelsteife, -Schwäche, -Lähmung), Gleichgewichtsstörungen. Selten kann sich eine beginnende MS durch Harnblasenstörungen oder Sprachstörungen (undeutliches Sprechen) ankündigen.
An einer MS erkranken doppelt so viele Frauen wie Männer. Die Krankheit netwickelt sich meistens zwischen 20. und 40. Lebensjahr, mit schwersten Verläufen im 30.Lebensjahr. MS tritt nur selten im späten Erwachsenenalter auf.
Vitamin D nimmt Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf der Multiplen Sklerose
Die geographische Regelmäßigkeit, mit welcher MS die kühlen, sonnenarmen Klimazonen befällt und die sonnigeren geografischen Breiten verschont, spricht für die Mitwirkung des Vitamins D.
Das Vitamin wird auf zwei Wegen gebildet: durch Sonneneinstrahlung und über die Einnahme entsprechender Nahrung. Das wechselhafte Wetter, passives Lebensstil und ungesunde Essgewohnheiten verursachen jedoch eine chronische Unterversorgung mit Vitamin D.
Dabei weisen epidemiologischen Daten auf einen Einfluss des Vitamins D als Immunmodulator auf Entstehung von der Multiplen Sklerose sowie auf den klinischen Verlauf der Erkrankung.
In einer neueren Studie wurden die Auswirkungen von einer kurzfristigen Vitamin D3–Therapie auf iranische Patienten mit MS untersucht. In einer prospektiven randomisierten Kontrollstudie erhielten 62 MS-Patienten 300.000 IU Vitamin D3 im Monat oder Placebo als intramuskuläre Injektion für 6 Monate.
Die Ergebnisse der ersten Phase (6-monatige Behandlung) zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen und der Kontrollgruppe nach der Expanded Disability Status Scale. Auch die Stärke der Nervenschädigung blieb konstant.
Ab dem 6 Therapie-Monat sind allerdings die Werte zu Gunsten der mit Vitamin D3 therapeutierten Gruppe auseinander gegangen:
– Werte der Zellproliferation in der Vitamin D behandelten Gruppe wurden signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe
– die Ebenen der Transforming Growth Factor-beta und Interleukin-10 in der Vitamin D behandelten Gruppe wurden signifikant höher als in der Kontrollgruppe.
Schlussfazit:
Dieses Ergebnis legt nahe, dass Vitamin D-Therapie die Entwicklung von MS verhindern kann und somit könnte solche Therapie eine sinnvolle Ergänzung der konventionellen Therapie bei der Multiplen Sklerose sein.
Quellen:
Molecular and Medicine Research Center, Department of Immunology, School of Medicine, Arak University of Medical Sciences , Arak, I.R. Iran.
Bild by: Gerd Altmann / pixelio.de
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