Telefonanlagen in Arztpraxen: immer wieder für Elise…

Telefonanlage in der Arztpraxis

Bildnachweis: Rainer Sturm/pixelio.de

Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Ich schätze Beethoven sehr, und einst mochte ich auch „für Elise“, aber warum muss dieses eigentlich wunderschöne Klavierstück in a-Moll in jeder zweiten Warteschleife verhunzt werden? Meist ist es fast bis zur Unkenntlichkeit verzerrt.

Vielleicht sollten alle, die einen Anrufbeantworter oder eine Warteschleifenmusik installiert haben, sich einmal selber anrufen und hören, wie ihre Außendarstellung wirklich klingt. In der Adressredaktion haben wir leider viel zu oft mit derlei akustischen Unbill zu tun und ehrlich: Das ist auf Dauer nicht schön – tagaus, tagein „für Elise“.

Dabei stellen doch das Praxistelefon und der Anrufbeantworter die akustische Visitenkarte einer Praxis dar. Natürlich ist es völlig legitim, dass nicht jeder Anruf in einer Praxis sofort entgegen genommen werden kann. Aber muss man die Anrufer dann mit scheppernder Musik bestrafen? Viel netter wäre es doch, wenn die Musik gute Laune verbreitet – das verkürzt die gefühlte Wartezeit und hinterlässt bei den Patienten einen guten Eindruck.

Auch Anrufbeantworter sind ein Thema für sich: So praktisch und hilfreich sie sind, so schlecht sind sie leider auch manchmal besprochen. Auch hier kann ich nur empfehlen: Rufen Sie sich einfach mal selbst an!

Die Bandbreite unserer täglichen AB-Kontakte beginnt bei kaum verständlichen Ansagen, die im Rauschen untergehen oder einfach zu leise sind. Dann wiederum gibt es klar und deutliche Ansagen „Leider erreichen Sie nur meinen AB…Piep“ – Wäre schön, wenn den Anrufern zumindest ein kleiner Hinweis gegeben würde, wo er oder sie denn gerade angerufen hat, eine Nennung des Namens zum Beispiel. Stattdessen wird gern mal die Telefonnummer benannt, ohne weiteren Namen oder gar Angaben der Sprechzeiten. Die Telefonnummer liegt mir als Anrufer ja schon vor, die hab ich schließlich gewählt.

Der Klassiker ist die veraltete Ansage. Da wünscht der Anrufbeantworter noch im Sommer den Patienten ein frohes neues Jahr. Oder im Herbst weist der AB darauf hin, dass die Praxis im Juli geschlossen ist. Eher die Ausnahme, aber auch kein Einzelfall, sind Ansagen, die unbeabsichtigt aufgenommen wurden. Anstelle einer klaren Ansage hören die Anrufer Gespräche und Lachen im Hintergrund.

Damit kein Missverständnis aufkommt: Viele Anrufbeantworter sind sehr gut besprochen: klar und deutlich mit allen wichtigen Informationen von einer Person mit freundlicher Stimme. Und es gibt auch Warteschleifenmusik jenseits von „für Elise“.

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