Die Anzahl der Krankenkassen nimmt kontinuierlich ab, sie sterben, fusionieren. Heutzutage muss man wettbewerbsfähig bleiben. Daher müssen neue Angebote und Vergünstigungen für Patienten her. Die DAK geht einen neuen Weg. Für eine Handvoll Euro pro Monat bietet diese eine Rechtsschutzversicherung für Mitglieder an. Hat ein Onkel Doktor gepfuscht, kann man so auf vereinfachte Art und Weise den Rechtsweg beschreiten. Hier ist das sehr aussagekräftige Comic-Einführungsvideo auf DAK.de.
Was nun? Ist dies eine beunruhigende Entwicklung? Bekommen wir “amerikanische” klagefreudige Verhältnisse? Oder ist das ein gut gemeinter Service der Krankenkasse?
Etwas beklemmend wirkt auf mich der ziemlich fies grinsende Doktor im Vordergrund während der Patient verzweifelt hinten auf einem “Schuldenberg?” verweilt (etwa in der Mitte des Videos). Ein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient sieht für mich irgendwie anders aus. Aber lassen wir die Feinheiten und wenden wir uns wieder dem eigentlichen Thema zu.
Rechtsschutz kann eine richtige und wichtige Ergänzung in unserer Gesellschaft sein. Das Arzt-Patienten-Verhältnis basiert auf Vertrauen. Hier können wir also keine direkten Vergleiche mit Rechtsschutzversicherungen beispielsweise für Verkehrsunfälle ziehen. Möglicherweise könnte dieses Vertrauensverhältnis durch solche Maßnahmen empfindlich gestört werden. Die Hemmschwelle des Rechtsweges könnte rasch ins Bodenlose gesenkt werden. Auswüchse in “amerikanische” Verhältnisse wären die Folge. Wir erinnern uns alle an das Gerichtsurteil gegen eine Fast-Food-Kette, weil der Kaffee zu heiß serviert wurde …
Doch halt, soweit sind wir noch nicht. Bislang hörte ich von keiner anderen Krankenkasse, die diesen Service auch anbietet. Abzuwarten bleibt wie dieser Rechtsschutz von den Mitgliedern angenommen wird. Schau mer mal.
Artikel von: Monsterdoc