Psychisch Kranke im Internet bloßgestellt

2500 Dokumente psychisch kranker Patienten aus Schleswig Holstein und aus Baden Württemberg waren monatelang online für jeden einsehbar. Die Daten konnten heruntergeladen und somit auch beliebig weiter verbreitet werden.

Riesiges Leck entdeckt

Es handelt sich um Briefe aus psychiatrischen und anderen Kliniken, psychologische Dokumentationen und Behördenbriefe.

Wie das passieren konnte, ist nach Auskunft der zuständigen Internetdienstleister – Firma, der Rebus GmbH, völlig unklar. Man denkt an einen „Konfigurationsfehler“, aber auch ein Hacker-Angriff sei denkbar.

Dietmar Katzer, Landes-Chef des Ersatzkassenverbandes, bezeichnet den Vorfall als „unfassbar und unentschuldbar“, melden die Lübecker Nachrichten.

Möglicherweise haben wir hier einen Vorgeschmack auf die neue Gesundheitskarte erhalten. Auch hier sollen – noch nicht jetzt, aber langfristig – Patientendaten ins Netz gestellt werden. Viele Kritiker der neuen E-Card befürchten genau das, was jetzt passiert ist: Plötzlich stehen wir alle splitternackend dar, weil jeder unsere Krankenakten lesen und herunterladen kann.

Die Betreiber und Befürworter der Gesundheitskarte werden nachher wieder erklären, wie unfassbar das alles war und schärfste Untersuchungen sowie Konsequenzen fordern.

Besser wäre es vielleicht, solche Datensammlungen mit Anbindung an das Netz gar nicht erst entstehen zu lassen.

Quellen

Lübecker Nachrichten: Sensible Patientendaten im Internet abrufbar

Lübecker Nachrichten: Daten-Skandal: Psychisch Kranke im Internet bloßgestellt

Heise online: Datenpanne mit sensiblen Patientendaten

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