…und danke fürs Diktat. Ende.

Das gibts doch nicht!
Draußen ist lacht die immer noch verhältnismäßig goldene Herbstsonne und ich sitze da am Fenster und schaue der Sonne beim Lachen zu. Ich habe die Visite beendet, bin auch mit dem Papierkram fertig, habe alle Untersuchungen gemacht, war Mittagessen, habe alle notwendigen Braunülen gelegt und dann sogar aus Langeweile noch den kompletten Stapel aller Artzbriefe wegdiktiert und es ist immer noch etwas übrig vom Tag.
Ich gehe raus, hole mir einen Kaffee und setze mich wieder an meinen Arbeitsplatz.
Am anderen Schreibtisch sitzt Sarah und diktiert.
„Magst Du auch einen Kaffee?“
Sie schüttelt den Kopf.
Ich tu so, als würde ich arbeiten, aber das wirkt nicht sehr überzeugend.
Also schaue ich wieder der Sonne zu. Sarah diktiert weiter.
„Kann ich Dir irgendwie helfen?“
Sie schüttelt den Kopf.
Also schaue ich wieder der Sonne zu.
„Wirklich nicht?“
Ich stehe auf und gehe zu ihr hinüber. Neben ihr liegt ein beeindruckend hoher Stapel an Patientenakten.
„Komm, ich nehme Dir welche ab!“
„Nee, brauchste wirklich nicht!“
„Doch, is ja kein Akt…“
Beherzt greife ich in den Stapel und ziehe ein paar Akten heraus.
Und jetzt ist die Sonne längst tief blutrot über Bad Dingenskirchen untergegangen und ich sitze immer noch da in dem inzwischen leeren Arztzimmer vor meiner kaltgewordenen Kaffeeplörre und versuche die Handschriften meiner Kollegen zu entziffern.
„…und verbleibe mit kollegialen Grüßen, Unterschrift und danke fürs Diktat.“

geht die Sonne gerade blutrot über Bad Dingenskirchen unter und

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