Don Corleone (Teil 6)

Die gute Hexe schaut mich erwartungsvoll vom Fernsehsessel aus an.
Sie hat ihren Stock auf die eine Seite neben sich auf den Boden gelegt und ihre Tasche auf den Schoß. Diese Tasche – Halt! Hat sich da vorhin irgendwas bewegt?
War wahrscheinlich Einbildung.
Ich sitze am Schreibtisch und schaue mir die Webseite an, die Balthasar von einem Kumpel hat zusammenschaustern lassen. Mit meinem Geld übrigens, mal so ganz nebenbei gesagt.
Jetzt würde ich Balthasar gerne erwürgen. Aber der ist ja nicht da. Wahrscheinlich irgendwo geschäftlich unterwegs.
Auf der Webseite ist eine Katze abgebildet. Irgendso ein Katzenkitschbild, wie man sie zu Millionen im Netz findet. Ich glaube nicht, dass Balthasars Kumpel sich groß um das Copyright gekümmert hat, aber kann mir ja egal sein… nee, kann mir nicht egal sein: Im Impressum der WEbseite steht nämlich ausschließlich mein Name, samt Telefonnummer und volller Postadresse. Sag mal, ist der wahnsinnig geworden?
Über dem Katzenbild steht in roten Riesenbuchstaben:
„GELD HER ODER FENG SHUI!“
Und weiter unten steht dann: „Wenn Ihr nicht zahlt, wird dieses Katzenvieh zu China-Mampf!!!“
Und dann sind da ein paar Kochrezepte:
„Mieze am Spieß“ zum Beispiel, oder „Muschi im eigenen Saft“. Und dann noch: „Chop-Suey-Miao-Miao“.
Klingt alles nicht unbedingt lecker und sonderlich einfallsreich ist es auch nicht, gab’s ja bekanntlich vor ein paar Jahren alles schonmal, ihr wisst schon, die Sache mit dem Kaninchen. Wenn’s denn wahr ist.
Aber was hat die alte Frau damit zu tun?
Und warum ist in der Überschrift dieses Artikels ständig von Don Corleone die Rede obwohl der noch niemals hier aufgetaucht ist?

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