Wenn Zähne bei Kinder früh zerfallen, oder schon schwarz durch die Kiefer brechen, kann das homöopathische Kreosotum ein passendes Heilmittel sein. Doch diese Arznei kann noch weit mehr. Es
wird auch bei Lungenleiden, Bronchitis, Diabetes, Erkrankungen des Blutes, Geschwüren und Schleimhautentzündungen eingesetzt.
Kreosotum ist ein Gemisch verschiedener Phenole, welches bei der Holzteerdestillation anfällt. Unverdünnt wirkt es stark reizend und Eiweißzersetzend.
In der Homöopathie werden alle Stoffe soweit verdünnt, dass es zu keinen Zersetzungen oder Verätzungen mehr kommen kann. Die Giftigkeit wird der Arznei durch die starke Verdünnung genommen. Doch
die Wirksamkeit der Substanzen geht nach der homöopathischen Potenzierung nicht verloren. Diese wird sogar noch weiter erhöht. Die Arznei kann dem Menschen helfen, der unter ebensolchen
Symptomen leidet, die diese unverdünnte Ausgangssubstanz bei einem gesunden Organismus verursachen würde.
Da das Phenolgemisch einen tiefgreifenden Einfluss auf das Gewebe hat, stark ätzend wirkt, Gewebe angreift, Blut und Schleimhaut zersetzt, kann es zB. homöopathisch wirkend, bei
diabetischer Gangrän, Geschwüren der Haut und selbst bei Magengeschwüren helfen. Auch bei schweren Hämorrhagien wird es eingesetzt.
Die zersetztende Wirkung zeigt sich auch an Zähnen von Kindern oder Erwachsenen. Hier finden sich tiefe Substanzschäden oder eine Schwärze der Zähne, was oft auf eine Entmineralisation
hinweist.
Auf der Haut bewirkt Kreosotum Gewebveränderungen und Entzündungserscheinungen. Über Urtikaria, Pickel, Blasen bis zu Geschwüren kann das Kreosotum homöopathisch verwendet alle Hautveränderungen
heilen. Vorraussetzung hierfür ist, dass die Hautbeschwerden jucken. Dieser Juckreiz wird durch Kratzen und Bettwärme verschlechtert.
Früher benutzten die Ärzte Kreosotum wegen der Fähigkeit zur Zerstezung bei der Behandlung der Tuberkulose. Dort konnte es jedoch keine vollständige Heilung erbringen. Außerdem litten die
Patienten stark unter den Nebenwirkungen des Giftes. Allerdings zeigte sich eine besondere Heilkraft des Destillats bei Bronchitis. Daher wird es noch heute in der Homöopathie auch bei
Lungenleiden, besonders Bronchitis verwendet und kann sogar bei Bronchiektasien wirken.
©Heike Dahl