Regenerative Mitochondrien-Medizin: Eine Medizin der Zukunft

Arteriosklerose, Krebs, Allergien, Autoimmunerkrankungen – all diese Erkrankungsgruppen (und noch manche mehr) sind Beispiele dafür, wie wenig die konventionelle Medizin für die Gesundheit der Patienten manchmal tun kann. Außer der radikalen Chirurgie, oft nebenwirkungsreichen Medikamenten und einer Begleitung des leider oft vorkommenden Fortschreitens der Erkrankungen (mit bestenfalls einem Aufhalten der vorhersehbaren Entwicklung) kann die herkömmliche Medizin (und Pharmazie) nicht viel tun.

Das kann niemanden wirklich zufriedenstellen, weder die Patienten noch die Therapeuten. Hinzu kommt, dass viele jener genannten Erkrankungen in den meisten Fällen kombiniert auftreten. Multimorbidität ist gerade da die Regel und nicht die Ausnahme!

Wer bisher “nur” eine dieser Erkrankungen diagnostiziert bekommen hat, der muss neben dem mäßigen Handlungsspielraum der “Schulmedizin” auch noch damit klarkommen, dass weitere Erkrankung hinzukommen können. Wovon das abhängt und wie der Betroffene sich vielleicht schützen könnte, dazu schweigt sich die Medizin aus.

Wer sich allerdings etwas genauer und auch über die deutschen und europäischen Grenzen hinaus umschaut, der stellt fest, dass es doch eine Ausrichtung der Medizin gibt, die sich mit einer wesentlichen Ursache dieser bisher schlecht therapierbaren Erkrankungen beschäftigt: die Regenerative Mitochondrienmedizin.

Natürlich wird diese Form der Medizin von “Hardlinern der Schulmedizin” belächelt oder gar geschmäht, doch ihre Erfolge sprechen eine ganz eigene Sprache, und das ist es, was neugierig macht und eine intensivere Beschäftigung damit mehr als rechtfertigt.


Die Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen

In jeder Zelle des menschlichen Organismus (Ausnahme: Erythrocyten) liegen Mitochondrien vor und sind für wesentliche Anteile der Energieversorgung der Organe und Gewebe zuständig. Der Hauptanteil des vom Körper benötigten Energieträgers ATP wird in den Mitochondrien synthetisiert. Das Herz sowie die Muskulatur weisen aufgrund ihres hohen Energiebedarfes besonders viele Mitochondrien auf.

Erkrankungen dieser Zellorganelle (Mitochondriopathien) galten bisher als nicht therapierbare Erbkrankheiten (spezifische Enzymdefekte), die bereits im frühen Kindes- bis Jugendalter zum Tragen kommen. Daher ist die herkömmliche Behandlung der Mitochondriopathien bei der Pädiatrie angesiedelt.

Tatsächlich scheint es jedoch andere Formen der Mitochondriopathien zu geben, die im Verlauf des Lebens erworben werden können. Nach den Forschungen der Regenerativen Mitochondrienmedizin kommt es zum Beispiel durch massive und/oder lang anhaltende belastende Umwelteinflüsse (Schwermetallvergiftungen, HWS-Traumata, Lösungsmittelexpositionen u.a.) zu Störungen der Biochemie der Mitochondrien. Diese könne sich bis hin zu deren Zerstörung und Funktionslosigkeit ausweiten – mit selbstverständlich massiven Auswirkungen für die betroffenen Gewebe.

Je nach Zerstörungsgrad der Mitochondrien sind die betroffenen Zellen nicht nur gezwungen, auf die mitochondriale Energielieferung mehr oder weniger zu verzichten. Es kommt außerdem zu veränderten Stoffwechselabläufen, unphysiologischen Metabolitenansammlungen, massivem Radikalenbeschuss innerhalb der Zellen mit hoher Zerstörungskraft, unkontrolliertem Calcium-Ausstrom aus den Mitochondrien in die Zelle und vielen anderen pathologischen Vorgängen, die das eingespielte Stoffwechsel-Netzwerk in der Zelle massiv beeinträchtigen und schließlich sogar den Zellkern betreffen und den Zelltod auslösen können.

Je nach Zustand und Versorgungslage des betroffenen Körpers und seiner Organe weitet sich das Geschehen mehr oder weniger schnell aus und es kommt zu Fehlleistungen des Hormon-, Immun- und Nervensystems, zu Herzproblemen, Muskelschwäche und im weiteren Verlauf unweigerlich zur Entstehung von Allergien, Autoimmunerkrankungen, Krebs, Multipler Sklerose, Diabetes mellitus und vielen anderen Erkrankungen.

Aufgrund dieser Pathogenese lässt sich schon unschwer erkennen, woher die oft beobachteten Komorbiditäten rühren können. Fatalerweise scheint es darüber hinaus möglich zu sein, dass jene erworbenen Mitochondriopathien vererbbar sind, wenn sie sich auch in den Fortpflanzungsorganen von betroffenen werdenden Müttern manifestieren.

Ausblick

Noch ist es eine relativ kleine Gruppe von Therapeuten, die mit der Regenerativen Mitochondrienmedizin arbeitet. Es sollten unbedingt mehr werden, die diese Medizin der Zukunft erlernen und anwenden können, damit sowohl Pateinten als auch Behandler bei den vielen heutzutage scheinbar nicht therapierbaren Erkrankungen wieder positiv in die Zukunft schauen können.

 

Verwandte Beiträge:

1. Parkinson: Hirnzellen mustern Mitochondrien aus

2. Neue Studie belegt: die Ursache für Makuladegeneration steckt in defekten Zellen

3. Mini-Entzündungen verursachen das Reizdarmsyndrom

4. Ein körpereigenes Protein erhöht Mitochondrienleistung und kann vor Darmkrebs schützen

5.Zur Erläuterung von LDH-Isoenzymen

6. II Internationale Konferenz über Mitochondrienmedizin “Targeting Mitochondria” in Berlin am 20-21 Oktober 2011

7. Neuer Ansatz für Behandlungen von Parkinson und Alzheimer

8. Mitochondrien-Medizin im Fokus der Alzheimerforschung

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *