Einfaches Deutsch bei Aerzten

Das ärztliche Deutsch ist einfach eine Katastrophe. In der Regel besteht es aus Aneinanderreihungen von griechisch-lateinisch-zynischen Floskeln. Nach der großen deutschen Rechtschreibreform gibt es zunehmend Initiativen und Institute für eine (noch) leichtere Sprache. Diesem Trend folgend möchte ich heute einen typischen Besuch bei einem Orthopäden (Knochenarzt) in zeitgemäßer “leichter” deutscher verständlicher Sprache darstellen (was für Schachtelsätze …)

Patient hat Rückenschmerzen und kommt in eine gut sortierte orthopädische Praxis.

  • Arzthelferin: “Guten Morgen, Krankenkassenkarte und Überweisung bitte!”
  • Patient: “Hier bitte!”
  • Arzthelferin: “Gehen Sie doch schon mal in den Behandlungsraum, der Knochenarzt kommt gleich.”
  • Patient: “Danke!”
  • Knochenarzt: “Guten Morgen. Wo drückt denn der Schuh?”
  • Patient: “Am Schuh, nicht, aber am unteren Ende vom Rücken. Und das linke Bein auch.”
  • Knochenarzt: “Ah, oha, Sie haben Rückenschmerzen am unteren Ende des äh Rückens. Und der Nerv strahlt ins Bein aus. Ja genau.”
  • Patient: “Da bin ich aber erleichtert. Ich dachte ich hätte Lumboischialgie.”
  • Knochenarzt: “Ach, das sind doch Begriffe von Gestern. Nein, sie haben Rückenschmerzen am unteren Ende des Rückens mit Ausstrahlung ins Bein und daher gebe ich Ihnen ein Rezept für ein Schmerzmittel, dass gelegentlich den Magen verderben kann aber nicht muss.”
  • Patient: “Meinen Sie Diclofenac?”
  • Knochenarzt: “Welch vorsintflutliche Bezeichnung. Gut, also hier ein Schmerzmittel und zusätzlich ein Magenschutzmittel.”
  • Patient: “Ah, Omeprazol?”
  • Knochenarzt: “Einen Säureblocker, ja!”
  • Patient: “Vielen Dank. Und bekomme ich noch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung?”
  • Knochenarzt: “Selbstverständlich, hier der gelbe Lappen. Einen schönen Tag noch.”
  • Patient: “Super, äh Entschuldigung, der ICD-Code für die Lumboischialgie ist falsch … “

Artikel von: Monsterdoc

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