„Im Vergleich zu den letzten beiden Jahren erleben wir einen frühen Start in die Zeckensaison. Dass es frühzeitig mild wird, ist insgesamt allerdings eine Tendenz der letzten 20 Jahre“, erklärt Dr. Olaf Kahl, „Der Märzbeginn brachte mehrere warme Tage über 8-10 Grad Celsius. Da waren schon die ersten Zecken aktiv.“ „Wir erwarten, dass es jetzt richtig losgeht und die Aktivitätskurve steil nach oben geht“, ergänzt Dr. Hans Dautel.
Die beiden Biologen erstellen für das Infoportal www.zeckenwetter.de Karten und Prognosen zur Aktivität der Zecken in Deutschland. „Für unsere Prognosen nutzen wir eine Kombination verschiedener Methoden: Die Meteorologen der MeteoGroup versorgen uns mit Wetterdaten.Zusätzliche Erkenntnisse gewinnen wir aus speziell entwickelten ‚Zeckenwetterstationen‘. Das sind Parzellen an mehreren Standorten in Deutschland, auf denen wir viele Zecken halten. Daneben beobachten wir auch im Freiland, wie aktiv Zecken sind“, erläutert Kahl. Ihre Daten aktualisieren die Wissenschaftler das ganze Jahr über alle zwei bis drei Tage.
Handlungshilfe beim Zeckenschutz
Zecken mögen frühlingshafte Temperaturen von 10 bis 25 Grad Celsius bei ausreichend Feuchtigkeit. „Das läuft leider oft parallel zu uns Menschen. Viele warten sehnlichst auf den Frühling und wollen raus in die Natur. Genau darauf warten Zecken auch“, sagt Dautel.
Das Zeckenwetter-Portal sehen die Wissenschaftler jedoch nicht als Warndienst, sondern als Handlungshilfe beim Schutz vor den kleinen Blutsaugern. Denn: „Jeder kann selbst entscheiden, ob er gegebenenfalls einen Waldausflug bei hoher Zeckenaktivität verschiebt, um Stiche zu vermeiden.
Unsere Prognosen bieten für die Entscheidung eine gute Informationsgrundlage“, so Kahl. Und weiter: „Grundsätzlich wollen wir aber nicht verhindern, dass die Menschen in den Wald gehen, sondern weisen auf einige Spielregeln hin, die man einhalten sollte, um Zeckenstiche möglichst zu vermeiden.“
Wenn von Zeckenschutz die Rede ist, geht es vor allem um zwei Krankheiten, die von den kleinen Blutsaugern übertragen werden: die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningozenzephalitis, kurz FSME. 2011 gab es über 60 Prozent mehr Neuerkrankungen mit FSME als im Vorjahr.
Die gefährlichste Form der FSME ist die Myelitis: Sie entsteht, wenn FSME-Viren eine Entzündung des Rückenmarks auslösen. Weitere mögliche Formen sind die Gehirnentzündung und die Hirnhautentzündung. In den Verbreitungsgebieten der FSME sind bis zu fünf Prozent der Zecken mit dem Virus infiziert. Besonders betroffen ist der südliche Teil Deutschlands.
Für weitere Informationen über die Lebensweise der Zecken siehe
www.zecken.de
Quelle:
Früher Start in die Zeckensaison; www.zecken.de
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