In eigener Sache berichtet ein coliquio-Mitglied über seinen dreijährigen Sohn, der seit ca. drei Wochen beim Essen drei bis viermal zum Drücken unter den Tisch geht. Pro Tag werden sieben mehr…
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Ein Quantum Pharma
An diesem Wochenende ist in den USA der neue Film mit Julia Roberts und Clive Owen angelaufen: Duplicity. Der Plot scheint klassisch: Zwei Geheimagenten verlieben sich und arbeiten anstatt gegeneinander gemeinsam gegen ihre Arbeitgeber. Solides Hollywood-Kino, meint auch die Kritik in der NY Times.
Wäre nicht die Branche, für die die beiden als Schnüffler unterwegs sind. Es sind “Corporate Spies” im Dienste zweier Pharmakonzerne, die um Informationen über eine innovative Blockbuster-trächtige Hautcreme kämpfen.
Kein Fiction. Pharmakonzerne sollen Ermittlungsabteilungen unterhalten, die es von der Ausstattung und Qualifikation der Mitarbeiter mit manchem staatlichen Geheimdienst aufnehmen können.
Ein Einblick von Peter Rost in Pfizers Operationen.
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Update
Die Branche wird in dem Film nicht explizit genannt. Das Produkt nur angedeutet. Während beispielsweise die NY Times den Film bei “Kosmetik” sieht – global market for dandruff shampoo, premium diapers and moisturizing creams, verortet der Autor der Washington Post den Schauplatz im Pharma-Business: “Duplicity” pits two pharmaceutical companies and their embittered chief executives against each other. Eine kurze Google-Recherche zu den Stichwörtern “Duplicity cosmetics roberts” bringt rund 55.000 Treffer, mit “pharmaceuticals” rund 10.000.
“Der Himmel ist ganz anders”
Christopher Coppes, “Der Himmel ist ganz anders”, ISBN 3894275960, Aquamarin Verlag, 192 S., 17,95 € Christopher Coppes ist Wirtschaftswissenschaftler und beschäftigt sich mit Nahtod-Erfahrungen – geht das überhaupt zusammen? Vermutlich ja, denn wenn ein Wirtschaftswissenschaftler solche “esoterischen” Gedanken publiziert, hört man wohl eher hin. So falsch kann ich diesen Gedankengang also nicht finden. Seine Überzeugung, […]
Frage (Update 8)
Bin ich der einzige, der die gestrige ARD-Dokumentation über die von der bösen Pharmaindustrie seit 20 Jahren verhinderte rosafarbene Vitamin-B12-Salbe namens “Regividerm”, die Neurodermitis zu “heilen” in der Lage ist, spontan für einen aberwitzigen PR-Stunt erster Güte hält?
Hier der Link zur Sendung.
Die Süddeutsche Zeitung glaubt die Geschichte.
Fefe, unumstrittener Experte für Verschwörungen jeglicher Art, glaubt sie auch.
Die Home-Page des Herstellers: www.regividerm.de
Wir haben uns deshalb gegen alle Widerstände entschlossen, Regividerm® Salbe selbst zu produzieren und hoffen, damit schon bald den Betroffenen der großen Zivilisationskrankheiten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wirksam und nebenwirkungsarm helfen zu können!
Update: Mehr über die Hintergründe gibt es in einem gut 5 Jahre alten Artikel der Boocompany.
Update 2: Vielleicht fehlt ja dem Autor auch ein wenig Abstand zu seiner Geschichte:
Update 3: Martens’ Rezeptbuch zur Doku erreicht Platz 5 der Amazon-Bestsellerliste.
Update 4, 14:30: Platz 3. Herta Müller ist gepackt. Da geht noch was.
Update 5, 17:45: Wer das Rezeptbuch noch nicht bestellt hat, kann sich auch gleich die fertig zusammengerührte Wundersalbe holen. Das ging ja dann doch erstaunlich fix, wenn man das resignierte Gejammer im Film noch vor Augen hat.
Update 6. 18:05: Die Süddeutsche Zeitung bringt einen weiteren Artikel und hat noch nicht Lunte gerochen:
So lange wird er jedenfalls nicht mehr auf Regividerm warten müssen, dem Mann kann geholfen werden. Siehe Update 5.
Update 7: Ich habe ja schon so manche Markteinführung von fragwürdigen Medikamenten und Medizinprodukten verfolgt. Aber diese Geschichte hier hätte man nicht besser inszenieren können. Allein das Timing ist schon ein Meisterstück.
Update 8: Meine absolute Lieblingsstelle im Film ist übrigens ein Zitat von Professor Peter Altmeyer, einem der verantwortlichen Wissenschaftler der beiden bislang bekanntgewordenen Regividerm-Studien (bei ca. 11:25):