Weiterhin Kickback bei Hörgeräten

Seit April gilt eine Gesetzänderung, die Kickback-Zahlungen von Akustikern an HNO-Ärzte verhindern soll. Das ARD-Magazin Plusminus hat Indizien, dass sich wenig geändert hat, obwohl das Gesetz nun vorschreibt: “Leistungserbringer dürfen Vertragsärzte nicht gegen Entgelt oder Gewährung sonstiger wirtschaftlicher Vorteile an der Durchführung der Versorgung mit Hilfsmitteln beteiligen.”.

Die AOK schreibt die verkürzte Versorgung mit Hörgeräten öffentlich aus und wählt dann die günstigsten Anbieter. Mit einem dieser AOK-Partner sollen die Ärzte zusammenarbeiten. Damit besteht wieder die Möglichkeit, dass Ärzte bestimmte Akustiker bevorzugen und sich dafür bezahlen lassen. Das neue Gesetz wird also unterlaufen.

Doch so lange mit Hörgeräten gut verdient werden kann, wird das Ringen weitergehen.

Ich kann nur mein Posting von Januar wiederholen:

Ob das langt, bleibt offen. Denn es gibt viel zu verdienen. Das eigentliche Problem wird nicht angegangen. Die Versorgung von Patienten mit Höreinschränkungen ist in Deutschland teuer und qualitativ schlecht. Selbst Verantwortliche in der Innung bestätigen im persönlichen Gespräch, dass es zu vielen Hörgeräteakustikern nur ums Geld ginge und nicht um die optimale Versorgung des Kunden. Auf der anderen Seite beklagen Funktionäre von Facharztverbänden, dass niedergelassene HNO-Ärzte und Akustiker gleichermassen nur das Interesse hätten, Hörgeräte dem Patienten zu verpassen und Behandlungsalternativen, z.B. Oto-Chirurgie-Implantate, gar nicht erst in Erwägung zögen.

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