Eine in Amsterdam durchgeführte Studie zeigt, dass Ärzte bei Brustkrebs-Operationen, die mit Hilfe von Ultraschall-Bildgebung durchgeführt werden, seltener erkranktes Gewebe übersehen und sehr selten zu viel Gewebe entfernen. Die Studie wurde auf der 8. Europäischen Brustkrebskonferenz in Wien vorgestellt.
Das Ziel von Brustkrebsoperationen ist es, so viel krankes Gewebe wie nötig und so wenig gesundes wie nötig zu entfernen. Der Erfolg einer Tumorentfernung bei Patientinnen mit tastbaren Tumoren wird bislang vom operierenden Arzt nicht mit Hilfe eines bildgebenden Verfahrens überprüft, sondern per Tastbefund. Das aus Sicherheitsgründen zusätzlich entfernte Randgewebe aus der Tumorumgebung wird auf Krebszellen untersucht, und im Fall eines Positivbefundes muss der Eingriff wiederholt werden.
Eine von Dr. Nicole Krekel, PhD-Studentin im Bereich Onkologische Chirurgie, am Universitätsklinikum der Vrije Universiteit Amsterdam an 124 Patientinnen durchführte Studie zeigt nun, dass Brustkrebs-Operationen, die unter Ultraschall-Begleitung durchgeführt werden, deutlich sicherer sind. In die Studie wurden die Ergebnisse von 61 sonografisch begleiteten und 63 per Tastbefundung kontrollierten Eingriffen einbezogen. In der ersten Gruppe lag der Prozentsatz von Randgewebe, dass noch Krebszellen enthielt (was eine weitere OP nötig macht) bei nur 3,3 Prozent, bei der Vergleichgruppe hingegen bei 16,6 Prozent. Außerdem wurde bei den Ultraschall-geführten OPs nicht zu viel gesundes Gewebe entfernt.
„Die klinische Bedeutung der Studie ist hoch und wir glauben, dass ihre Ergebnisse in die internationalen Richtlinien aufgenommen werden sollten“, wird Krekel in der Mitteilung der European Cancer Organisation (ECCO) zitiert. Die Ärtzin empfiehlt, dass die Ultraschall-geführte Brustkrebsoperation zum Standardverfahren sowohl bei tastbaren als auch bei nicht tastbahren Brusttumoren werden sollte.
Die Studie ist sehr neu und wurde erst im Februar dieses Jahres abgeschlossen. Ihre Ergebnisse wurden auf der 8. Europäischen Brustkrebskonferenz, die vom 22. bis zum 24. März in Wien stattfand, vorgestellt.