Teebaumöl – Wirkung, Anwendungen und Risiken im Überblick

Heilmittel oder nicht? Teebaumöl hat diesbezüglich schon so manche Diskussion entfacht. Für die einen ist es ein universelles Heilmittel mit Dutzenden von Anwendungsmöglichkeiten, andere wiederum sehen sogar gesundheitliche Risiken darin. Die Wahrheit dürfte, wie so oft, irgendwo in der Mitte liegen. Fakt ist aber, dass das Öl in Deutschland kein anerkanntes Arzneimittel ist und folglich auch nicht als solches verkauft werden darf. Dennoch schwören zahllose Anwender auf dessen Wirkung. Unbegründet ist sein Ruf also bestimmt nicht.

Herkunft und Merkmale des Teebaumöls

Das Produkt wird aus dem australischen Teebaum gewonnen und zählt zu den ätherischen Ölen. Gewonnen wird die Substanz durch Wasserdampfdestillation aus den Blättern und Ästen. Bereits die australischen Ureinwohner wussten um die Wirkung dieser Pflanze und nutzen deren Wirkstoffe beispielsweise zur Inhalation oder Behandlung von Wunden und Insektenstichen.

Seinen Weg nach Europa fand es erstmals gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Der Teebaum gehört zu den endemischen Arten und kommt damit nur an der Ostküste Australiens vor. Belegt ist vor allem die antimikrobielle Wirkung bei Infektionen. Es besteht aus ungefähr 100 Substanzen, wovon verschiedene Arten von Terpinenen den Hauptanteil von ca. 60 % ausmachen.

Welche Wirkungen können durch Teebaumöl erzielt werden?

Da dieses Öl nicht offiziell als Arzneimittel anerkannt ist, sich jedoch diverse heilende Wirkungen nicht leugnen lassen, hat es einen festen Platz in der sogenannten Alternativmedizin eingenommen. Ihm wird neben der antimikrobiellen auch eine antiseptische, bakterizide und fungizide Wirkung zugesprochen. Dadurch bietet sich eine ganze Reihe an äußerlichen Anwendungsmöglichkeiten wie beispielsweise bei Pilzerkrankungen, Akne, Schuppenflechte, Warzen sowie zur Wundbehandlung und bei Muskelschmerzen. Zwar kann es auch mittels Gurgeln angewendet werden, muss hierfür zuvor jedoch stark verdünnt werden.

Aber auch im Bereich der Kosmetik wird gerne auf seine konservierenden Eigenschaften zurückgegriffen. So findet sich in Shampoos, Cremes, Deodorants, Seifen, Zahnpasta und Badzusätzen in den entsprechenden Produkten Anteile des Teebaumöls zwischen 5 und 10 %. Aber auch reine Teebaumölprodukte können mit anderen Ölen kombiniert sein, wodurch sich die Wirkung verringert.

Beim Kauf ist also darauf zu achten, dass es sich bei dem ausgewählten Produkt um 100 % reinen Öls aus Australien handelt, welches aus der Pflanze Melaleuca alternifolia gewonnen wurde. Solche Mischprodukte finden sich meist in Drogeriemärkten. Kunden, die absolut sicher gehen wollen, ein reines Produkt zu erhalten, sollten dieses am besten aus der Apotheke beziehen und dort gegebenenfalls nachfragen.

Die reine Variante bietet darüber hinaus den Vorteil, dass es sich wesentlich universeller anwenden lässt. Es kann beispielsweise in geringer Menge mit einer Creme oder Lotion vermischt werden und so zur Körperpflege beitragen. Auch wird ihm nachgesagt, Erkältungsbeschwerden lindern zu können. Hierzu werden einfach ein paar Tropfen des Teebaumöls in heißes Wasser gegeben und anschließend ganz normal inhaliert.

Bei den Anwendungen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Teebaumöl allergische Reaktionen bei Hautkontakt auslösen kann. Das Risiko einer solchen Reaktion nimmt zu, je älter das Öl ist bzw. je früher der Oxidationsprozess begonnen hat.

Dadurch steigt die Allergenmenge und es kann auf der Haut zu Kontaktekzemen kommen. Für eine Direkte Anwendung, wie sie zum Beispiel bei Pilzbefall, Schuppenflechten oder Insektenstichen in Frage kommt, sollte unbedingt frisches Öl verwendet werden. Wie alle ätherischen Öle reizt es die Schleimhäute, weswegen vor allem bei der Anwendung im Gesicht Vorsicht geboten ist. Bei der Inhalation sollten die Augen stets geschlossen bleiben.

Bild oben: © silencefoto – Fotolia.com

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