Feierabend. Sogar mehr als Feierabend: Wochenende, achtundvierzig Stunden Freiheit, genaugenommen sind es sogar achtundvierzig plus acht plus… Was auch immer von heute noch übrig ist… Das macht… Ist ja egal. Ich bin jetzt zu müde zum Rechnen. Und Wochenendstimmung?
Hmm.
Ich sitze bei Gepetto, draußen auf der Terrasse unter einem Regenschirm und nippe an meinem doppelten Espresso.
Eigentlich sollen das ja Sonnenschirme sein, aber von Sonne ist gerade nicht viel zu sehen, stattdessen pladdert es kuebelweise auf das Bad Dingenskirchener Marktplatzkopsteinpflaster.
es pladdere…. Und pladdert… Und pladdert und ich denke an Oma Pachulske, die vom Pladdern nichts mehr mitkriegt, weil sie nämlich bei uns im Keller liegt, genaugenommen im Kühlraum neben der Prosektur, Zelle drei.
Vor knapp zwei Stunden haben wir sie runtergebracht, habe ich sie zusammen mit Jenny aus dem Bett auf die rumpelige Metallbahre gehoben, noch ein Laken darüber, den Rest der Bettwaesche in die bereitstehende Wäschetonne gehauen, dann das Bett in die Bettenzentrale, unreine Seite und während Jenny den Schlüssel an der Pforte abgibt gehe ich langsam durchs Treppenhaus rauf auf Station…
Hätten wir noch etwas tun können? Oder hätten wir sie nicht sogar eigentlich viel eher gehen lassen sollen?
Egal. Die Angehörigen sind gegangen und gerade sehe ich Schwester Paula um die Ecke biegen mit einem abgebrannten Teelicht in der Hand.
Natürlich sind Kerzen und offene Flammen aus Brandschutz-Gründen streng verboten.