Tuskegee: als Ärzte nicht heilten sondern sterben liessen

Es war einmal, irgendwo in Amerika…
…vor langer, oder eigentlich doch gar nicht so länger Zeit, da wollten ein paar kluge Ärzte wissen, was mit kranken Menschen passiert, wenn… Wenn man sie einfach weiter krank sein lässt.
Die Ärzte waren von heller und die Anderen Menschen von dunkler Hautfarbe. Jene Anderen litten an “schlechtem Blut” und wussten nicht, dass die Ärzte diese Krankheit Syphillis nannten.
Die Ärzte versprachen, zu helfen. Kostenlos.
Aber sie halfen nicht, sie schauten nur beim kranksein zu, und später dann auch beim Sterben. Die Pillen und Spritzen, die sie verteilten, waren wirkungslos. Das wussten die Opfer – Pardon, die Patienten aber nicht.
Fast fünfzig Jahre lang lief diese wissenschaftliche Studie, und bestimmt haben einige der beteiligten Ärzte ganz toll Karriere gemacht dabei…
…und wenn ich jetzt in meinem Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten blättere, dann finde ich dort ein langes Kapitel über die Syphillis. Und ich erfahre dort auch einiges über die Spätstadien der Krankheit, die man heutzutage in unseren Breiten eigentlich gar nicht mehr sieht, und schon gar nicht in unbehandeltem Zustand. Es gibt ausführliche Beschreibungen über diese Krankheitssymptome und auch Abbildungen… Und ich möchte gar nicht wissen, ob das eine oder andere historische Photo nicht in Tuskegee geschossen worden ist.

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