Coecum mobile (Fallbeispiel)


Das Coecum mobile bezeichnet eine Fixationsanomalie mit einer Fehllage des Coecums. Die normale Position des Zökums ist das Ergebnis von Rotation, mesenterialer Fixation und Deszensus durch Wachstum in der frühen Kindheit. Der Zökalpol kann bei fehlendem Wachstum nach kranial gerichtet sowohl ventral oder dorsal, als auch medial oder lateral gelegen sein. Werden längere Abschnitte unzureichend retroperitoneal fixiert, entstehen ein Coecum mobile bzw. ein Colon ascendens mobile. Die dann atypische Lage kann im Falle einer Appendizitis differenzialdiagnostisch und gegebenenfalls auch operationstechnisch problematisch sein. Bei einem Coecum mobile besteht zusätzlich die Gefahr einer Volvolusbildung.

So geschehen auch in unserem heute beschriebenen Fall: Ein 54-jähriger männlicher Patient kommt mit seit eineinhalb Tagen mit zunehmenden Schmerzen im Bereich des Oberbauchs, guertelfoermig in den Ruecken ausstrahlend, in die Notfallambulanz.

Das Röntgen des Abdomens liegend und in Linksseitenlage zeigt eine auffällige massive Überblähung der linken Colonflexur mit einer Breite bis zu 11cm. Spiegelbildung im Sinne eines Ileus, und auch beginnende Dünndarmspiegel. Verdacht auf ein Volvolus bei Coecum mobile.

Coecum_mobile
Abdomen in LSL bei Coecum mobile - Foto: mta-r.de

Intraoperativ wurde dies bestätigt. Es zeigte sich ein Coecum mobile mit massiver Überblähung und Torquierung in den Mittelbauch. Die Torquierung wurde gelöst und reponiert.
Der postoperative Verlauf war unauffällig.

Literaturnachweis: Freyschmidt, Jürgen , Handbuch diagnostische Radiologie, Springer Verlag, Heidelberg
alle Fotos: mta-r.de

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