Der Regensburger Professor David Klemperer erläutert der staunenden deutschen Ärzteschaft in der aktuellen Ärzteblatt-Titelgeschichte, was Interessenkonflikte sind und warum sie problematisch sind.
Seine Forderungen am Ende des Artikels:
Da Betroffene selbst in der Regel am wenigsten dazu in der Lage sind, das Vorliegen und die Auswirkungen von Interessenkonflikten und Beeinflussung zu beurteilen, sollte anderen eine Beurteilung ermöglicht werden. Dazu können öffentlich zugängliche Register dienen, in denen Personen und Organisationen alle Sachverhalte öffentlich machen, die einen Interessenkonflikt darstellen oder eine Beeinflussung bewirken könnten – bei Wissenschaftlern zum Beispiel die Tätigkeiten, materieller Gewinn, Auslage von Kosten, zeitlicher Aufwand, gefühlter Imagegewinn und gefühlte Beeinflussung (das so gestaltete Interessenregister des Autors ist im Internet abrufbar unter: www.davidklemperer.de/interessenregister.pdf). Zu betonen ist, dass mit der Offenlegung das Problem von Interessenkonflikten keineswegs gelöst ist, weil sie weiterhin wirksam sein können.
In seinem Schlussplädoyer versucht er, die an solchen Fragen bislang erfahrungsgemäß wenig interessierten Mediziner an ihrer Berufsehre zu packen: