Hauptsache nicht schlucken.

Telefon kurz vor Mittag in die Apotheke:

„Hallo, hier ist Dr. Haeno. Ich brauche Ihre Hilfe. Ich habe da eine Patientin, der muss ich ein Antibiotikum verschreiben – Amoxicillin. Sie kann ganz schlecht Tabletten schlucken – und im Moment sowieso, da sie eine schwere Halsentzündung hat. Sie möchte darum Lutschtabletten – und sie behauptet, sie habe schon einmal gehabt. Ich finde aber nichts. Wissen Sie vielleicht etwas davon?“

(Erst mal: wow. Ein Arzt, der sich nicht zu schade ist, bei uns nachzufragen. Ich bin beeindruckt und werde natürlich alles tun, um zu helfen!)

Pharmama: „Mir ist da auch nicht gerade etwas bekannt, aber ich schaue mal, was es da an Amoxicillin-Mitteln noch alles gibt. Moment …“

“Nein, da gibt es nur Tabletten. Hmmm. Wie heisst die Patientin? Vielleicht finde ich etwas in ihrem Dossier, wenn sie bei uns war.“

Dr. Haeno: „Es ist Frau Trachea. Sie meinte, sie hatte das schon einmal von ihnen.“

Pharmama: „Ich schaue mal in ihr Dossier. … Ah. Sie hatte noch nie Amoxicillin … aber Co-Amoxicillin. Davon gibt es zwar such keine Lutschtabletten, aber … das letzte Mal hatte sie dispergierbare Tabletten, also solche, die man in Wasser einrühren kann.“

Dr. Haeno: „Ah, das ist gut, das geht auch. Ich schicke sie mit dem Rezept rüber. Besten Dank für die Hilfe!“

Ich habe dann Frau Trachea noch gefragt, als sie bei uns gewesen ist – ich wollte doch wissen, WAS sie jetzt mit den Tabletten genau gemacht hat.

Sie hat sie tatsächlich weder geschluckt noch in Wasser eingerührt getrunken, sondern gelutscht.

(Angeschrieben waren sie übrigens mit „einnehmen“)

Was ich doch einigermassen erstaunlich finde – gut schmecken tun die Dinger nämlich üüüberhaupt nicht. Und dann noch so lange im Mund behalten, würde ich sie auch nicht wollen.

Tagged: Apotheke, Arzt, Kunde


Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *