Eine weitere für die Bildgebung wichtige Streustrahlenreduktion findet durch das Streustrahlenraster statt. Diese bestehen aus einem System hochkant stehender lamellen, die in bestimmten Abständen voneinander angeordnet sind. Das Streustrahlenraster befindet sich zwischen dem Untersuchungstisch und der Belichtungsautomatik.Das Streustrahlenraster besteht aus kleinen Lamellen aus Material mit hoher dichte wie Blei oder Wolfram. Die Zwischenräumen zwischen den Lamellen (Schächten) bestehen aus Material niedriger Dichte wie Papier, Fiber oder Aluminiu. Die Lamellen sind nun so angeordnet wie ein Strahlenbündel. Ein Strahlenbündel hat jedoch eine Divergenz an die sich die Bleilamellen anpassen.
Beim Zentrahlstrahl stehen sie senkrecht. Je weiter nach links oder rechts man vom Zentrahlstrahl entfernt ist, um so mehr änder sich der Neigungswinkel der Lamellen. Es wird also die Strahlung (Primärstrahlung) durchgelassen welche parallel zu den Lamellen bzw. Schächten verläuft. Strahlung die von dieser Richtung abweicht wird nun von den Lamellen absorbiert. So wird die nur kaum abgelenkte und somit auch nicht Bildverfälschende Streustrahlung durchgelassen, die stärker abweichende Streustrahlung wird jedoch absorbiert.
Je höher die Energie der Strahlung (Hartstrahltechnik) desto geringer ist die Abweichung der Streustrahlen von den Primärstrahlen. Bei der Weichstrahltechnik ist die Streustrahlung verhältnis mäßig gross. Aufgrunddessen gibt es bei speziellen Weichstrahltechnikgeräten wie der Mammografie einen grösseren zwischenraum zwischen den einzelnen Lamellen als bei einem Hartstrahlraster. Ein Weichstrahlraster muss also mehr Strahlen durchlassen, wegen der höheren Streustrahlen der Weichstrahltechnik.
Hier der Wikipedia Artikel, wo auch das Bild herkommt:
Ein Streustrahlenraster (umgangssprachl. auch Röntgenraster) ist eine Vorrichtung in der Röntgentechnik, die vor dem Bildempfänger (Bildschirm, Detektor oder Film) angebracht ist und den Einfall von Streustrahlung auf diesem reduziert. Dadurch wird der Kontrast des Röntgenbildes erhöht. Das erste Streustrahlenraster wurde 1913 von Gustav Peter Bucky entwickelt (Bucky-Blende). Das Streustrahlenraster entspricht in seinem Prinzip den Kollimatoren für Röntgen-, Gamma- oder Teilchenstrahlung.
Streustrahlen entstehen überwiegend durch Ablenkung der Röntgenstrahlen im durchleuchteten Objekt. Die das Bild erzeugende Strahlung ist direkt von der Röntgenröhre auf den Bildträger gerichtet, Streustrahlung jedoch beliebig.
Das Raster ist wie eine Lamellenjalousie aus schmalen Streifen von stark absorbierendem Material (meist Bleifolie) und durchlässigen Abstandhaltern (Spacern aus Aluminium, Kunststofffolie, Fasermaterial o. ä.) aufgebaut. Die Streifen stehen parallel zur Strahlung. Die erwünschte gerichtete Strahlung kann die Spacerstreifen durchdringen, Streustrahlung bleibt in den Bleistreifen hängen.
Raster können aus (auf die Röntgenröhre fokussierten) unterschiedlich geneigten Streifen oder parallelen Streifen aufgebaut sein. Fokussierte Raster eignen sich nur für den Abstand zwischen Röhre und Raster, für den sie konzipiert wurden. Parallele Raster hingegen haben bei geringem Abstand zur Röhre zum Rand hin Abschattungen und eignen sich nur für größere Fokusabstände. Um Streustrahlen in beiden Dimensionen zu reduzieren, werden zwei Raster im rechten Winkel benötigt, ein Wabenraster oder anderes zweidimensionales Raster.
Um keine streifige Abbildung zu erhalten, wird das Raster bewegt.
Diese Bewegung wird durch eine Federvorspannung (Pendelraster) oder durch einen Linearmotor erzeugt. Vor der Belichtung wir das Raster aus der Federvorspannung entlassen und pendelt dann während der Aufnahme hin und her (Pendelraster), oder der Linearmotor startet die Bewegung vor der Aufnahme; läuft das Raster nicht schnell genug oder “klemmt” es an den Umkehrpunkten, kommt es zur Abbildung von Streifen des Rasters auf dem Bild. Durch leichten Federzug in einer Richtung am Raster wird versucht, das immer vorhandene Spiel der Spindel im Linearmotor am Umkehrpunkt zu minimieren. Das Spiel der Spindel im Linearmotor kann auch minimiert werden, indem ein Fett (Radlagerfett) eingefüllt wird in den Linearmotor; damit geht das Spiel gegen null und die allfällige Abnutzung der Spindel ist maximal reduziert.
Die Kenngrößen für Röntgen-Streustrahlenraster sind in Deutschland in der DIN-Norm EN 60627 festgelegt. Die kontrastverbessernde Wirkung eines Streustrahlenrasters kann an dessen Selektivität (Quotient aus Primärstrahldurchlässigkeit und Streustrahlendurchlässigkeit) abgelesen werden. Der Belichtungszeitverlängerungsfaktor gibt an, um welches Maß die Belichtungszeit erhöht werden muss, um mit Raster die gleiche Schwärzung zu erzielen wie ohne Raster. Er erlaubt eine Berechnung der durch das Raster erhöhten Strahlendosis.