Ich: “Und, wie oft gehen Sie denn so raus mit ihrem Elias-Moritz?”
Mutter: “Wie denn, jetzt schon?” Kind ist drei Wochen alt.
Ich: “Na klar, warum denn nicht?”
Mutter: “Die Hebamme hat gesagt, ich soll noch nicht.”
Ich: “Aha. Und was soll da passieren?”
Mutter: “Sie hat gesagt, wenn man so früh schon rausgeht, kann es zu Zugerscheinungen kommen, wegen dem Wind und so.”
Ich: “Aha.”
Mutter: “… ja, und dann kann sich das Kind nicht richtig entwickeln.”
Ich: “Aha.”
Mutter: “Genau. Und deswegen muß ich auch noch zum Osteopathen, ob auch sonst alles in Ordnung ist.”
Ich: “Was soll nicht in Ordnung sein?”
Mutter: “Naja, wegen dem Geburtstrauma und so.”
Ich: “Geburtstrauma. Also: -unfall? So habe ich diesen normalen natürlichen Vorgang noch nie gesehen.”
Mutter: “Ja, hat die Hebamme gesagt.”
Ich: “Wir haben ja unsere Vorsorge in einer Woche, da schauen wir sowieso nochmal richtig, ob alles in Ordnung ist.”
Mutter: “Aber ich brauch da noch die Überweisung zum Osteopathen.”
Ich: “Tut mir leid, aber Überweisungen kann man nur zu einem Arzt ausschreiben.”
Mutter: “Der ist aber Heilpraktiker.”
Ich: “Eben.”
Mutter: “Aber dann übernimmt es die Kasse nicht.”
Ich: “Richtig. Dafür haben die Krankenkassen und die Ärzte die Vorsorgen erschaffen. Damit man die Osteopathen nicht braucht.”
Liebe Hebammen: Mir war Euer natürlicher bodenständiger Ansatz von früher echt lieber. Wegen mir auch mit Hausgeburten und allem. Was da in letzter Zeit an Zeugs an die Jungeltern rangeredet wird – auweia. Jetzt dürfen die Kinder nicht mal mehr an die frische Luft!
Ja: Hebammenbashing. Und jetzt gerne ein wenig Kinderarzt-bashing-weil-Hebammen-bashing.