Wie bereits hier, hier und hier berichtet fühle ich mich nicht sonderlich wohl auf Normalstation. Da kommt mir ein Ausflug auf die Intensiv gerade recht. Weil einer der Docs dort für ein paar Wochen ausfällt wurde Ersatz gesucht. Ich habe mich freiwillig gemeldet und es wurde genehmigt. Juhu. Einige meiner lieben Kollegen atmeten erleichtert auf, denn die Intensiv ist nicht bei jedem beliebt. Entweder man liebt sie oder man hasst sie. Meine Intensivzeit liegt zwar schon ein wenig zurück, aber ich hoffe das ist wie Fahrradfahren – man verlernt es nicht. Ein bisschen nervös bin ich aber trotzdem. Mal sehen was es von dort zu berichten gibt.
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Ich habe mir mal ein kleines upgrade bei wordpress gegönnt. Ab heute findet ihr diesen blog unter der Adresse www.psychiatrietogo.de. Ich hoffe, das die Umleitung für alle funktioniert. Ich stell das jetzt mal um, und wenn alles klappt, findet ihr gleich einen neuen post, der den erfolgreichen Umzug verkündet. Wenn ihr beim Umzug […]
Monsterdoc hat neuen RSS Feed
Hallo liebe (Nicht)Fußball Leser, Wer sich gewundert hat, dass in den letzten Wochen kein Monsterdoc Feed mehr im Reader ankam … nun es lag daran, dass ich das Feedburner Plugin gelöscht habe. Eigentlich müsste Feedburner selbst wieder auf den originären Feed verweisen, hat aber wohl bei einigen nicht geklappt. Daher nehmt bitte folgenden Feed in […]
Gemüse oder die Kunst des Turfens
Auch im Klinikum Beteiguze wird das System des Turfens* praktiziert, bei dem man versucht unfreundliche, schwer therapierbare Patienten in eine andere Abteilung des Hauses zu verlegen und hiervon handelt auch diese Geschichte.
Ich stand also in der Notaufnahme rum und interpretierte ein EKG, als der Rettungsdienst einen laut schreienden Patienten brachte. Dieser versuchte alle Personen im Sichtbereich anzuspucken und rief dabei: „Verpiss‘ dich! Verpiss‘ dich!“
Ich freute mich, dass das ein Patient für die Psychiatrie war und maß mit meinem EKG-Lineal den zu groß erscheinenden PQ-Abstand des EKGs aus.
Kurze Zeit später eilte dann auch schon die Psychiaterin herbei, welche auch nicht erfreut über ihren neuen Patienten war, welcher außerdem aktuell von der Polizei festgehalten wurde.
„He, er erbricht Blut!“ rief sie dann plötzlich. Alarmiert sahen mein internistischer Kollege und ich auf. Bluterbrechen ist ein akutes, internistisches Problem und die Psychiatrie nimmt grundsätzlich keine Patientin, die zu ihrem psychiatrischen Problem noch ein akut internistisches haben. In diesem Fall muss erst das internistische Problem gelöst werden. Von Internisten, versteht sich.
Mein Kollege stürmte nun auch zum Patient: „Das ist Rote Beete!“
„Blut!“ sagte die Psychiaterin.
„Rote Beete! Frau Zorgcooperations, komm‘ und schau!“
„Jop, definitiv Rote Beete.“
Da Rote-Beete-Erbrechen keiner spezifischen, internistischen Behandlung bedarf, nahm die Psychiaterin den Patienten schließlich doch grummelnd auf und wir schätzen uns glücklich diesen „Turf“ abgewehrt zu haben.
AV-Block I° schrieb ich auf das EKG.
* siehe „House of God“ von Samuel Shem