Hajo der Stationsarzt – der Amokfahrer

( … was bisher geschah … )

Streit mit der Freundin, ein paar Tabletten mit Alkohol eingeworfen, ins Auto ge­setzt und ziellos umhergegeigt. Ein Freund trifft ihn schließlich an ei­ner relativ ruhigen Straßenkreuzung und alarmiert die Seil­schaften der Gesundheit und Ordnung.

“Tabletten-Alkoholintoxikation – Amokfahrt!” lautet das Einsatzkürzel. Hört sich erstmal ziemlich gefährlich an. Also ab die Hupe zum Ort der Un­vernunft. Steht da an der besagten Kreuzung ein alter Kleinwagen, ein junger Mann, Anfang dreißig am Steuer, Scheiben geschlossen, Knöpfchen (da war noch nix mit Zentralverriegelung) runtergedrückt. Sein Freund befindet sich aufgeregt neben dem Fahrzeug und versucht auf ihn einzureden.

“Er hat Tabletten genommen und gesoffen und will jetzt Amokfahren!”

Hajo versucht ihn brüllend durch die geschlossene Scheibe in ein Ge­spräch zu verwickeln. Er macht einen kleinen Spalt des Fensters auf. Besser. Schließlich kann er den Wirkstoff einer gebräuchlichen Kopf- und Glieder-Schmerztablette eroieren: Paracetamol. Die Dosis in Verbindung mit Alkohol ist nicht ganz unge­fährlich für Leib und Leber. Es muss gehandelt werden.

Die Ordnungshüter sind mittlerweile auch eingetroffen und machen den Kerl etwas nervös. Unbemerkt fährt der Rettungsassistent den Krankenwagen ganz langsam dicht hinter das Auto, um ihm den Weg abzuschneiden. Hajo besorgt sich rasch so einen Unterlegekeil, der das Wegrollen eines Fahrzeuges verhindert. Der junge Mann am Steuer aber durchschaut dieses hinterhältige Handeln und startet den Motor, er wirkt sehr fahrig. Allerdings gelingt es Hajo noch kurz zuvor den Keil unter das linke Vorderrad zu platzieren. Die Reifen drehen durch, es qualmt, doch er kommt nicht vom Fleck. Hinten versperrt der RTW den Weg, vorne hindert der kleine Keil das Wegfahren. Er hat ver­spielt!

Doch wer jetzt denkt, er steigt freiwillig aus, täuscht sich gewaltig. Keinerlei Anstalten macht er. Mittlerweile hat sich eine Polizei-Ret­tungsdienst-Traube um das Auto gebildet. Warten, einreden. Ein Poli­zist schließlich, hinterlistig wie er ist, überzeugt ihn, die Scheibe einen Tick weiter runterzukurbeln, ein Tick zu viel. Schnell ist neben viel frischer Luft auch der Arm des Gesetzes im Inneren des Fahrzeu­ges angekommen. Die Fahrzeugtür ist rasch eröffnet. Er gibt nun end­lich auf und auf freiwilliger Basis erfolgt der Weg ins Krankenhaus. Dort begann dann eine Lebertherapie, und nach Abklärung mithilfe eines Psychiaters konnte er die Klinik alsbald wieder gesund entlas­sen. Na ja, gerade nochmal gutgegangen denkt sich Hajo.

Abends ruft erdann  erschöpft Michelle an. Sie macht einen interessanten Vorschlag. Es ist Winter, sie könnten doch mal Skifahren gehen … oha …

Artikel von: Monsterdoc

Artikel zum Thema passend:

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *