Generell unterscheidet man bei Schmerzen, je nach Schmerzdauer, zwischen chronischen und akuten Schmerzen. Um akute Schmerzen handelt es sich wenn die Schmerzen plötzlich auftreten und nicht so lange andauern. Dabei handelt es sich meist um eine Warnfunktion des Körpers. Sie soll signalisieren, dass etwas nicht in Ordnung ist, beispielsweise bei einer Verletzung. Bei chronischen Schmerzen trifft diese Reaktion jedoch nicht mehr zu, da sie immer vorhanden sind. Selbst dann wenn der Auslöser in Form eines Unfalls oder einer Operation schon lange her ist.
Ursache von chronischen Schmerzen
Der Hauptgrund bei chronischen Schmerzen liegt beim sogenannten Schmerzgedächtnis. Dieses Schmerzgedächtnis entwickelt der Körper wenn Schmerzen über einen langen Zeitraum bestehen und nicht behandelt werden. Die Nervenbahnen, die diese Schmerzen auslösen sind dabei dauerhaft gereizt. Dadurch verselbstständigen sie sich irgendwann. Die Auslöser für chronische Schmerzen sind vielfältig. Das können beispielsweise Erkrankungen des Bewegungsapparats sein, organische Defekte oder Krebsgeschwulste.
Diagnose
Um chronische Schmerzen in den Griff zu bekommen hilft oftmals nur noch eine Schmerztherapie. Damit diese jedoch den gewünschten Erfolg erzielt, muss zunächst eine ausführliche Diagnose erfolgt sein. Diese beinhaltet nicht nur eine körperliche Untersuchung, sondern auch eine Zuordnung der Schmerzen, sprich das Herausfinden des Auslösers. Des Weiteren wird bei der Diagnose auch der Schmerztyp festgelegt. Bei dieser Bestimmung wird geschaut ob der Grund für den Schmerz beispielsweise ein Tumor ist, oder ob es sich um eine Fehlfunktion der Schmerzrezeptoren oder der Nerven handelt. In die Diagnostik sollten natürlich auch soziale und psychische Komponenten, die den Schmerz eventuell verstärkt haben können, miteinbezogen werden. Wer mit starken und sehr langanhaltenden Schmerzen zu kämpfen hat, der sollte unbedingt einen Schmerztherapeuten aufsuchen.
Therapie
Bei einer Schmerztherapie werden die Schmerzen auf vielen verschiedenen Ebenen bekämpft. Für diese Therapie hat die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, ein Stufenprogramm ins Leben gerufen. Dabei werden die Medikamente und deren Wirksamkeit in ein dreigeteiltes Schema einsortiert. Wenn die Schmerzen trotz der Gabe von Schmerzmittel zunehmen, dann wird ein Schmerzmittel aus der höheren Stufe verabreicht. Bei der ersten Stufe handelt es sich zum Beispiel um das Schmerzmittel Diclofenac, Paracetamol oder Aspirin. Das Schmerzmittel Diclofenac gehört genauso wie Aspirin und Paracetamol zu den schwachen Schmerzmitteln. Bei der zweiten Stufe handelt es sich wiederum um stärkere Schmerzmitteln in Form von schwachen Opitaten, wie zum Beispiel Nalaxon oder Tramadol. Die dritte und letzte Stufe beinhaltet Morphin und andere Schmerzmittel mit morphinähnlichen Bestandteilen.
Chronische Schmerzen vorbeugen
Einen pauschalen Tipp um chronische Schmerzen vorzubeugen, gibt es leider nicht. Doch jeder kann dafür sorgen, dass mittelstarke oder schwache Schmerzen nicht zunehmen und so verhindern, dass sie sich zu chronischen Schmerzen entwickeln. Je früher der Arzt aufgesucht wird, desto höher sind natürlich auch die Heilungschancen.