Trotz der Vorteile, die eine Adhärenz-zentrierte Patientenbetreuung Praxisinhabern bietet (Praxis-Strategie 2013), kommt die konkrete Umsetzung nur sehr schleppend in Gang. Der Grund hierfür ist jedoch nicht mangelnde Bereitschaft oder fehlendes Wissen, sondern – ganz banal – Unfähigkeit im Ursinn der Wortbedeutung: Ärzte können Adhärenz-Förderung zum einen nicht betreiben, weil sie ihre Praxisorganisation hierzu nicht befähigt. Praxisteams ersticken in einer ungeregelten Patientenflut oder stehen sich durch fehlende interne Kommunikation selbst im Weg. Eine Adhärenz-gerichtete Patientenversorgung bedarf aber spezifischer Regelungen und vor allem einer Planung, um sachgerecht umgesetzt zu werden. Zum zweiten sind Ärzte nicht in der Lage, Patienten einfach und verständlich medizinische Zusammenhänge oder Arzneimittel-spezfische Wirkungen und Nebenwirkungen zu erläutern, z. T. müssen die Medizinischen Fachangestellten diese Aufgabe übernehmen. Ebenso stellt die Entwicklung von Therapie-Vereinbarungen viele Praxisinhaber vor eine unlösbare Aufgabe. Wer ein ein Adhärenz-zentriertes Praxismanagement in seiner Praxis etablieren will, muss sich hierzu befähigen, indem er die Voraussetzungen im Sinne eines Best Practice-orientierten Praxismanagements schafft und seine Patienteninformationen verständlich simplifiziert
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