Entscheidungsunterstützung verändert das Nutzerverhalten

maus_und_tastatur_1_20120427_1287980033Ich habe heute an einer interessanten Veranstaltung der GMDS teilgenommen. Das Thema – “Wissensbasierte Systeme in der Medizin”. Das Schlagwort war CDSS (Clinical Decision Support Systeme).
Sehr interessant waren für mich einige Untersuchungen eines deutschen PDMS-Herstellers zum Nutzerverhalten seiner Anwender, nachdem entscheidungsunterstützende Funktionen implementiert wurden. Dabei wurde die Umsetzung der Leitlinie für eine Antibiotika-Therapie ohne und dann mit Assistenzsystem untersucht. Erwartungsgemäß war die Qualität der Umsetzung mit dem Entscheidungssystem deutlich höher. Als dann nach einiger Zeit diese Funktionalität wieder abgeschalten wurde, lag die Qualität noch unter der Ausgangsmessung. Die Anwender haben dem System also so vertraut, dass sie sich mit der Leitlinie selbst nicht mehr so intensiv auseinander setzten.

Und gerade weil sich die Nutzer doch so stark auf die CDSS-Funktionen verlassen, ist das Inverkehrbringen eines solchen Systems als Medizinprodukt der Risikoklassifizierung IIa völlig gerechtfertigt! Auch wenn ich heute einige Male genau dies als Innovationskiller erklärt bekommen habe.

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