Die conhIT setzt Trends und so mancher Trend wird dort auch analysiert. Und darf man den Aussagen so trauen, steht die deutsche Krankenhaus-IT vor einem Paradigmenwechsel. Die meisten Kliniken schworen jahrelang auf die monolithischen Krankenhausinformationssysteme. “Alles aus einer Hand”- war stets die Devise. Und so glaubten Hersteller und Betreiber alle wichtigen Prozesse mit einer Softwarelösung unterstützen zu können. Dies hat mich angesichts der wachsenden Zahl von Spezialsystemen stets gewundert. Nun hat man das Potential von “Best-of-Breed”-Lösungen erkannt (oder eben die Nachteile der Monolithen) und so setzen die Kliniken zunehmend auf spezialisierte Subsysteme. Ja – der größte Nachteil scheinen zunächst die nötigen Schnittstellen zu sein. Aber wenn beide Seiten ernsthaft an einem gemeinsamen IT-Workflow interessiert sind, ist dies technologisch eher das kleinere Problem.
Die Gebrauchstauglichkeit ist aber für die Fachanwender von BoB-Software oft höher, als bei monolithischen Lösungen. Und aus Changemanagement-Sicht fällt ein Systemwechsel bei “Best-of-Breed”-Systemen wohl eher leichter.
Ich habe mich in der Vergangenheit oft gefragt, wie viel Prozent der gekauften Funktionalitäten eines KIS in den Kliniken wirklich genutzt werden. Vielleicht gibt es ja dazu Studien? Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es sich die Kliniken zukünftig leisten können, eine Software zu beschaffen, die die Anforderungen und Prozesse der Fachanwender nicht vollständig unterstützen kann.
Wie ist Ihre Meinung? Favorisieren Sie eher den monolithischen oder “Best-of-Breed”-Ansatz?