Bibliomed.de: Der private Klinikbetreiber Helios hat sich nach einem Bericht der „Welt“ an das Bundesversicherungsamt (BVA) und das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium gewandt, weil er um den Schutz sensibler Patientendaten fürchtet. So beständen mehrere Krankenkassen noch immer darauf, in sogenannten Fallbesprechungen Patientendaten ausgehändigt zu bekommen, anstatt den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) abzurufen, so wie es vom Gesetzgeber vorgesehen sei. Helios-Regionalgeschäftsführer Manuel Berger sieht durch die Fallbesprechungen den Datenschutz der Patienten verletzt. „Das besagt auch ein Urteil des Bundessozialgerichts vom Mai 2012“, sagte er der Zeitung.
Related Posts
Vorsorge 2.0
Die Social Networking Plattform Foursquare will gemeinsam mit dem Musiksender MTV dafür sorgen, dass Gesundheitsvorsorge gerade von jüngeren Leuten ernster genommen wird.
Beim Ortungsdienst Foursquare zeigen Nutzer wo sie sich aufhalten, indem …
Zentrale Organisation besser für Impfung – und meine Recherche…
Heute habe ich versucht, herauszufinden, wie die einzelnen Länder die Impfaktion gegen Schweinegrippe organisieren. Klar, ich könnte auf der Seite des Bundesministeriums für Gesundheit jedes einzelne Bundesland anklicken und mich dort schlaumachen. Aber optimistisch, wie ich bin, dachte ich, ich komme irgendwie bequemer an die Info – die ich übrigens für den letzten Blogbeitrag brauchte…
Bei der KV Berlin erfuhr ich von den gescheiterten Verhandlungen mit der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, in der Presse war zu lesen, dass sich auch die KV Rheinland-Pfalz aus der Organisation der Scheinegrippeimpfung zurückgezogen hatte.
Am Bürgertelefon des Gesundheitsministeriums, wo ich ca. 30 Minuten lang darum gebeten wurde, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal anzurufen, hieß es, man wisse nicht, wo und wo nicht die KV die Impfung organisiere. Ich solle doch bitte jedes einzelne Bundesland anrufen… Nach ein paar weiteren, nicht sehr informativen Anrufen in Rheinland Pfalz ("das organisiert jedes Bundesland für sich"), Thüringen (dauerbesetzt), Sachsen (dauerbesetzt) und bei der KBV habe ich erstmal weiter Zeitung gelesen und fand meinen Recherchefrust in einem Artikel des heutigen Tagesspiegels Überforderter Föderalismus bestätigt: Zentralismus ist besser für Impfung – und für meine Recherche. Hier wird Siegmar Dittann (ehemaliger Chef der Programme für Infektionskrankheiten und Impfungen des Europabüros der WHO) zitiert. So zeigen sich nach Dittmann in der Ausführung der Impfung, für die die Länder zuständig sind, "massive Probleme":
"…für die gerade anlaufende Massenimpfung gegen die Schweinegrippe werden rund 30 000 Impfärzte benötigt, rechnet Dittmann vor. Aufgrund knapper Kassen haben die Bundesländer den öffentlichen Gesundheitsdienst aber so stark geschrumpft, dass er inklusive Hausmeister und Bürokräfte nur noch 3000 Beschäftigte in ganz Deutschland hat. Also müssen niedergelassene Ärzte die Lücke füllen. Diese werden allerdings erst zu einem Zeitpunkt angesprochen, an dem die Impfkampagne bereits läuft."
weiter heißt es:
"Zentral organisiert könnten Ärzte und Bevölkerung viel besser über Impfungen aufgeklärt werden. Nur so aber lassen sich die Impfraten erhöhen, die nach wie vor das beste Mittel gegen Infektionen sind, erklärt Dittmann nachdrücklich."
Übrigens, selbst das im Artikel so lobend erwähnte Robert Koch Institut hatte leider auch keine "Impforganisations-Übersicht" für mich. Obwohl dies bereits "Gegenstand mehrerer Anfragen gewesen sei"…
also hieß es dann doch doch: weitertelefonieren…
Beitrag im ARD Europamagazin: Hilfe für chronisch Kranke per Computerbildschirm
In einem Artikel über doctr.com im Financial Times Magazin medbiz weist die Autorin Julia Kimmerle darauf hin, dass Dänemark in Sachen Ehealth und Telemedizin europaweit eine Vorreiterrolle einnimmt:
"In Europa setzen vor allem Finnland und Dänemark Standards für die Telemedizin. In Dänemark sind Ärzte seit Jahresanfang sogar gesetzlich verpflichtet, E-Health-Beratung anzubieten. Seit 2009 gilt eine Vereinbarung zwischen der Politik und dem Verband der dänischen Hausärztevereinigung, dass alle Hausärzte auch per Internet für ihre Patien- ten zu erreichen sind."
Am 20.02.2010 zeigte auch das Europamagazin der ARD einen – hoffentlich inspirierenden…- in jedem Fall aber sehenswerten Beitrag über die Rolle der Telemedizinin bei unseren nordischen Nachbarn: Dänemark: Start frei für Telemedizin -Hilfe für chronisch Kranke per Computerbildschirm – nachzusehen in der ARD-Mediathek :
"In Dänemark ist die digitale Medizin auf dem Vormarsch. Zur Nachbehandlung von Patienten setzen die Ärzte in den Krankenhäusern verstärkt auf neue Technik: ein Computer mit Webkamera, der auf Knopfdruck in Gang kommt, ersetzt die Visite am Krankenbett.
Das hat zwei Vorteile: Die Patienten kommen schneller zurück in die gewohnte Umgebung und die Krankenhäuser haben in Zeiten knapper Kassen und fehlenden Personals mehr Ressourcen frei." (DasErste.de)
Quellen:
Bild: flickr.com dramylynn: teLEMedicine
DasErste.de: Europamagazin, Rückschau – Dänemark: Start frei für Telemedizin