Die Klage von Arzthelferinnen über Praxisinhaber, die morgens regelmäßig zu spät, d. h. erst nach Sprechstunden-Beginn in die Praxis kommen, ist nicht selten. Dieses Verhalten führt dazu, dass jeder Arbeitstag bereits initial mit unnötiger Wartezeit startet und dann mit Überstunden endet, da der Wartezeit-Überhang im Laufe des Tages nicht mehr einzuholen ist. Die Folgen sind Verärgerung bei den Patienten, Demotivation bei den Medizinischen Fachangestellten und Arbeitsdruck bei den Ärzten. Hinzu kommt, dass das Arzt-Verhalten eine schlechte Vorbild-Funktion für die Mitarbeiterinnen hat, die ab einem bestimmten “Leidensdruck” auch für sich in Anspruch nehmen, die eine oder andere Regelung großzügiger zu handhaben. Spricht man Ärzte auf diese Situation an, ist ihnen die Tragweite ihres Handels häufig gar nicht bewußt. Das ist auch kein Wunder, denn das verspätete Erscheinen der Ärzte findet man bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich in solchen Praxisbetrieben, in denen sich der Inhaber kaum um die Organisation kümmert. So führt organisatorisches Laisser-faire zu Stress, Frustration und Unzufriedenheit. Für Arzthelferinnen gibt es zwei Lösungsmöglichkeiten: den Chef darauf ansprechen (das machen leider die wenigsten) oder die ersten Patienten einfach etwas später einbestellen.
IFABS aktuell:
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