Nationale Impfwoche: Marktscreening aller Impf-Apps 2013

Screening Impf-Apps 2013

“Schütze Deine Welt – lass Dich impfen”, ist das Motto der diesjährigen Impfwoche, die vom 22. bis zum 27. April 2013 stattfindet. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr ruft zum Impfcheck auf. Und die Initiaitve Präventionspartner nimmt dies zum Anlass,  über das derzeitige Angebot an App-gestützter Impfaufklärung zu informieren. In Zusammenarbeit mit der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft wurden dazu alle Impf-Apps im Google Play und Apple iTunes gescreent und strukturiert auf Basis des HealthonApp Ehrenkodex untersucht. Die Ergebnisse werden in Kürze bei der  3. Nationale Impfkonferenz als wissenschaftliches Poster vorgestellt. Hier vorab eine Zusammenfassung:
Derzeit werden nach Eingabe der Suchbegriffe „Impfen, Impfung, Impfkalender, Impfpass, Reiseimpfung“ in beiden App-Stores (Google Play/iTunes) insgesamt 58 Apps angezeigt (Google 32/iTunes 29), 12 davon (20,7%) haben keinerlei Bezug zum Thema Impfen. Zieht man die englischsprachigen sowie die kostenpflichtigen Apps ab, verbleiben insgesamt 26 Impf-Apps (15/16), 13 von diesen Apps (9/8) enthalten gesundheitsbezogene Informationen zu Impfungen. Sie klären über Säuglings- und Kinderimpfungen (n= 9), über den Impfschutz im Erwachsenenalter (n=11) sowie Reiseimpfungen (n= 5) auf. Sie unterstützen die Nutzer bei der Dokumentation von Impfterminen (n=8) und erinnern an Impftermine (n=5). Angeboten werden die Impf-Apps von Krankenkassen bzw. staatlicher Seite (n= 6) von Pharmaunternehmen (n=1) sowie sonstigen App-Entwicklern (n=6). Bei jeder dritten Impf-App (38,5%) fehlen Quellenangaben. Nur jede dritte App klärt auf, wie sie sich finanziert. Vier der untersuchten Apps (30,7%) entsprechen in allen sieben Kriterien dem HealthonApp Ehrenkodex, d. h. sie informieren über die Werbe- und Finanzierungspolitik, nennen Autoren und Quellen, geben Hinweise zum Datenschutz und enthalten ein Impressum mit einer Möglichkeit zur Kontaktaufnahme.

Programm der Konferenz
Übersicht der getesteten Impf-Apps

Hintergrund: Smartphone-affine Zielgruppen, gesunde Jugendliche und junge Erwachsene (nach 1970 geborene) zählen zu den Bevölkerungsgruppen, die besser für Impfprävention sensibilisiert werden müssen, um nationale Impfziele, wie z. B. die Maserneradikation bis 2015, zu erreichen. 30 Millionen Bundesbürger verfügen derzeit über ein Smartphone, zwei Drittel von ihnen sind zwischen 20 und 49 Jahre alt. Unter den Jugendlichen sind 90 Prozent im Besitz eines mobilen Endgerätes. Die Hälfte davon nutzt Smartphones. Daraus ergeben sich Chancen für die app-gestützte Impfaufklärung.

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