Wir tauchen ein in die medizinische Parallelwelt einer Uniklinik in München. Hierarchie, Forschung, Ehrgeiz, und Karriere treffen auf Idealismus und Unschuld. Frieda May ist eine junge ehrgeizige Ärztin, die nach abgeschlossenem Medizinstudium ihrem Doktorvater in die Eisbachklinik am Rande des englischen Gartens nachfolgt um Karriere zu machen. Das Dumme daran ist nur, dass dieser schon nach kurzer Zeit unter mysteriösen Umständen verstirbt. Todesursache: Herbstzeitlose statt Bärlauch. Zufall? Oder Mord? Nun, wir hätten es nicht mit einem Kriminalroman zu tun, wenn es nicht Mord wäre …
Der Fall wird von Klinikleitung und Polizei rasch zu den Akten gelegt. Nur Frieda und ihr Mitbewohner Quirin Quast (einen besonderen Pluspunkt für diesen Namen), der kauzige Toxikologe, glauben nicht an den “kräutersammelnden Professor”. Rasch und etwas unfreiwillig sehen sich die beiden als ungleiches Ermittlerteam in den Abgründen der medizinischen Unterwelt der Uniklinik wieder. Des Professors Ableben könnte ein paar Kollegen durchaus einen Nutzen verschafft haben …
Nach und nach kommen allerdings auch interessante Details aus Quasts Vergangenheit ans Tageslicht. Schließlich gesellt sich noch sein bester Freund Karl Zitzelsperger (auch hier einen Namensbonus), der Informatiker, dazu. Ein äußerst amüsantes, unkonventionelles, zünftig bayrisches Ermittlungsteam ist geboren …
Giftgrün ist, wie das Titelbild des Kriminalromans vermuten lässt ein Klinik Thriller, der in München spielt. Was soll ich sagen? Ich liebe München und ich lieben Unikliniken. Die Autorin versteht es die Atmosphäre in der bayrischen Metropole authentisch zu vermitteln. Auch die Charaktere in der Klinik wirken “lebensecht”. Das erinnert mich irgendwie an eigene “alte” Dienstjahre … Auf jeden Fall liest sich Giftgrün flüssig und es wird rasch Spannung aufgebaut. Vom Hocker gehauen hat mich übrigens der Schluss … aber ich will nicht zu viel verraten, selbst lesen …
rororo
Rowohlt-verlag
02.05.2013
304 Seiten
ISBN 978-3-499-23562-7
Artikel von: Monsterdoc