Die Anforderungen an Arztpraxen haben sich vor allem durch ein gewandeltes Interesse an Gesundheitsfragen und eine gestiegene Anspruchshaltung an die medizinische Versorgung deutlich verändert. Erfolgreiche Praxisbetriebe passen sich dieser Entwicklung an und betonen in der Patientenbetreuung den kundenorientierten Dienstleistungscharakter ihrer Arbeit wesentlich stärker. Hierzu gehört vor allem, dass nicht mehr der Arzt allein, sondern die Praxis als Dienstleistungsunternehmen in den Mittelpunkt gestellt wird. Die hiermit verbundenen Arbeiten können Ärzte aber nicht mehr allein verrichten, sie benötigen Unterstützung durch eine Praxismanagerin. Ihre Aufgabe besteht nicht nur darin, zu organisieren, abzuwickeln und durchzuführen, sondern sie beinhaltet auch Funktionen wie Lenken, Anleiten, Motivieren und Planen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist die Praxismanagerin hierarchisch zwischen dem oder den Ärzten und den übrigen Mitarbeiterinnen einer Praxis eingeordnet und besitzt umfassende fachliche und disziplinarische Befugnisse. Der oder die Praxisinhaber übertragen ihr im Zuge einer Arbeitsteilung alle Aufgaben, die mit dem Management der Praxis zu tun haben, um sich selbst voll und ganz auf die Patientenbetreuung konzentrieren zu können. Gleichzeitig wird die Kommunikation wesentlich erleichtert, da sie nur noch einen direkten Ansprechpartner haben. Von dieser Situation profitieren natürlich auch die Mitarbeiterinnen, denen nun ebenfalls ein jederzeit verfügbarer Partner zur Verfügung steht und für die das Warten auf die „Sekunde mit dem Arzt“ ein Ende hat. Das führt insgesamt zu Effizienzsteigerung, Qualitätsoptimierung und verbesserter Wirtschaftlichkeit. Speziell im Hinblick auf die Effizienzsteigerung kommt der Praxismanagerin eine ganz herausragende Bedeutung zu. Effizientes Arbeiten bedeutet, mit möglichst geringem Aufwand ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. In deutschen Arztpraxen ist dieser Leistungsaspekt jedoch nur gering ausgeprägt. Verursacht durch eine unzureichende Organisation, mangelhafte interne Kommunikation oder fehlende Führungsmechanismen entstehen Pannen, Unstimmigkeiten und Ärger, die immer wieder „Sand ins Getriebe“ der Praxisarbeit bringen. Würden diese Dinge vermieden, wäre nicht nur in vielen Praxen das Betriebsklima besser, sondern auch der Arbeitsaufwand geringer. Aus dieser Arbeitszufriedenheit entstünde automatisch Patientenzufriedenheit und auch der Praxiserfolg stiege. Die Praxismanagerin kann hier – wie die Erfahrungen aus den überdurchschnittlich erfolgreichen Arztpraxen zeigen, die hocheffizient arbeiten – „therapeutisch“ eingreifen. Sie sorgt für eine reibungslose Organisation, ein gutes Betriebsklima und zufriedene Mitarbeiter, legt damit die Grundlage für eine deutlich gesteigerte Patientenzufriedenheit, intensivere Patientenbindung und für eine verbesserten Patientengewinnung. Zusammengefasst: sie optimiert das existierende und aktiviert das unausgeschöpfte Leistungspotential.
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