Niedergelassene Ärzte – Spagat zwischen Mediziner und Unternehmer

Als Arzt mit eigener Praxis müssen Sie vielen Anforderungen gleichzeitig gerecht werden. Den Beruf des Arztes haben Sie durch jahrelanges Studium quasi erlernt und anschließend Erfahrungen im Klinikalltag gesammelt. Wenn Sie sich nun entschließen, in einer eigenen Praxis selbstständig für ärztliche Versorgung auf einem bestimmten Gebiet zu sorgen, gehen Sie damit unternehmerisches Risiko ein. Dabei haben Sie oft nicht nur die Eigenverantwortung über Ihre Finanzen und Ihren Lebensunterhalt, sondern sind meist auch für Angestellte verantwortlich. Egal ob Sie eine Praxis neu eröffnen oder eine bereits bestehende übernehmen können, das Risiko für die Geschicke tragen immer nur allein Sie. Deshalb gilt es den Spagat zwischen den medizinischen Herausforderungen und den unternehmerischen Ansprüchen zu schaffen.

Betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte dürfen nicht vernachlässigt werden

Auch wenn Ihr Grundauftrag als Arzt oder Ärztin natürlich in der bestmöglichen medizinischen Versorgung Ihrer Patienten liegt, sollten Sie dennoch auch Ihr Augenmerk darauf legen, eine im gesamten erfolgreiche Arztpraxis zu führen. Dies umfasst vor allem betriebswirtschaftliche und in letzter Zeit vermehrt marketingrelevante Elemente, um sich gegenüber den Mitbewerbern erfolgreich zu positionieren und im Endeffekt bestehen zu können. Hier sind also Erfahrungen in Bereichen gefragt, die während des Studiums überhaupt nicht vermittelt wurden. Dazu gibt es entsprechende Weiterbildungsangebote, die Ihnen Basiswissen, aber auch fundiertes individuelles Know-How in diesen Themenpunkten vermitteln oder aber Sie begeben sich und Ihre Praxis in bewährte Hände entsprechender Beratungsagenturen.

Herausforderung besser informierter Patienten

Wer heutzutage zum Arzt geht, weiß meistens in Grundzügen, was ihm fehlt und hat genaue Vorstellungen über seine Therapie. Dieses neue Selbstbewusstsein der Patienten ist auch eine zunehmende Herausforderung für Sie als Arzt. Denn damit verbunden sind meist hinsichtlich Service und Betreuungsangebot höhere Erwartungen und Ansprüche, die Ihr Praxisteam und Sie zu erfüllen haben. Hier lautet das Zauberwort: effizientes Praxismanagement. Denn damit ein zufriedener Patient wieder kommt oder sogar eine Empfehlung ausspricht, muss sein Urteil in allen themenrelevanten Punkten eindeutig positiv sein. Da oftmals Ihre spezielle Fachkenntnis erst am Ende einer Behandlungsmaßnahme beurteilt werden kann, geht es im Vorfeld darum, welchen optischen Eindruck Ihre Praxis macht, wie freundlich die Mitarbeiterinnen sind oder wie die Terminvergabe funktioniert. Erst wenn diese Punkte alle zufriedenstellend beurteilt werden, wird sich Ihr Patient über die ärztliche Versorgung in Ihrer Praxis positiv äußern – und hoffentlich wiederkommen.

Qualitätsmanagement sichert langfristigen Erfolg

Wie in vielen anderen Unternehmen geht es auch bei einer Arztpraxis darum, dass diese wirtschaftlich geführt wird. Die nunmehr gesetzlich verankerte Pflicht zur Qualitätssicherung in Arztpraxen kann Ihnen unmittelbar helfen, tatsächlich effizienter und damit wirtschaftlicher Ihre Patienten zu betreuen und die ärztliche Versorgung zu gewährleisten. Damit die Organisation im Dienstleistungsunternehmen Arztpraxis optimal und reibungslos funktioniert, ist es wichtig, dass Sie kostenbewusst denken und handeln, mit Ressourcen sorgsam umgehen und die wirtschaftlichen Aspekte der Praxis genau im Auge behalten. Natürlich darf dabei die angemessene Versorgung der Patienten nicht zu kurz kommen. Aber Sie sollten sich klar machen, dass aufgewendete Arbeitszeit, die von der Krankenkasse nicht bezahlt wird, ein finanzieller Ausgabeposten ohne dazu gehörige Einnahme darstellt, der vermieden werden sollte. Sowohl die Personal- als auch die Sachkosten sollten sich in jedem Fall die Waage halten, wobei Ihr Anteil der geringste sein sollte. Achten Sie auf eine angemessene Entnahme Ihrer Privatfinanzen vom Praxiskonto und machen Sie sich die Mühe eine professionelle Planung über die Wirtschaftlichkeit zu erstellen bzw. erstellen zu lassen. Diese sollten Sie regelmäßig updaten und aktuelle Entwicklungen über Patientenzahlen oder Personalentwicklung einfließen lassen. Auch Ihre Versicherungen und die steuerlichen sowie finanzrelevanten Investitionen müssen dabei integriert werden, damit Sie einen kompletten Überblick haben, wie Ihre Geschäfte eigentlich laufen. Nur dann können Sie sich mit ruhigem Gewissen und voller Konzentration Ihrer eigentlichen Tätigkeit, nämlich für Ihre Patienten beste ärztliche Versorgung zu gewährleisten, widmen.

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