Ja, die Bewertomanie greift um sich. Keine Woche, in welcher man nicht in der Bildzeitung (oder ähnlich hochqualifizierten Fachzeitschriften) irgendwelche Hitlisten der “besten” Ärzte oder Kliniken findet. Monsterdoc hat schon drüber geschrieben und die Assistenzärztin.
Bewertungsportale gibts an jeder Ecke, und jetzt will auch die AOK noch auf den Zug aufspringen.
Schnapsidee? Saure Gurken Zeit?
Die Reaktion in der Ärzteschaft ist wie zu erwarten: die einen jammern, die anderen jammern nicht und versuchen, wie sie das System für sich nutzen können. Natürlich kann das System missbraucht werden. Wenn es anonym funktioniert, kann man sich mehrfach anmelden und den Nachbarkollegen mies machen. Der kann natürlich mit gleicher Münze zurückzahlen.
Oder er versucht es mit Bestechung: Du kriegst Deine Massagen verschrieben, wenn du mir eine Eins gibtst, vorn an der Rezeption gibts zu diesem Zweck einen PC, die Eingabe wird von der Arzthelferin überwacht.
Aber gut: Angenommen, das System würde wirklich funktionieren, was würde passieren?
Die Ärzte würden das verschreiben, was bei den Patienten populär ist und nicht das, was medizinisch sinnvoll ist. Also: Dem Patienten mit Rückenschmerzen nicht sagen, daß er mehr Sport machen soll, sondern Massagen verschreiben. Oder gleich eine Kur. Oder großzügig sein mit gelben Urlaubsscheinen. Oder… oder… oder.
Aber man soll ja nicht immer alles schwarz malen, oder?