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Hermann Gröhe: Pflege ist eine Mannschaftsleistung – Abschluss der Regionaldialoge Pflege in Berlin
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ruft anlässlich des heutigen Abschlusses der „Regionaldialoge Pflege“ Verbände, Pflegedienstleister, Kassen und Beratungsstellen dazu auf, die guten Gespräche für eine persönliche Pflegeberatung auf kommunaler Ebene fortzusetzen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Pflege ist eine Mannschaftsleistung, bei der es auf jede und jeden ankommt! Seit fast sechs Monaten gilt der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff. Dass der Übergang so gut geklappt hat, ist dem besonderen Einsatz der vielen Pflegekräfte in Pflegeeinrichtungen und dem guten Austausch aller Beteiligten vor Ort zu verdanken. Die Erfahrungen und die gute Zusammenarbeit der Beratungsstellen und Pflegedienste, der Verbände und Einrichtungen brauchen wir auch in Zukunft. Ich möchte alle Beteiligten ermutigen, den engen Austausch vor Ort weiterzuführen, für eine persönliche Pflegeberatung und eine gute Versorgung der Pflegebedürftigen. Wir werden den Austausch in den Kommunen auch in den kommenden Monaten weiter unterstützen.“ Im vergangenen Jahr hat das Bundesministerium für Gesundheit die Regionaldialoge Pflege ins Leben gerufen. In drei Dialogrunden in insgesamt zehn Metropolregionen waren Praktiker aus der Pflege und der Pflegeberatung aufgerufen, gemeinsam über die Umsetzung der Pflegereform und eine Beratung nach Maß zu beraten. Seit Anfang 2016 haben Praktikerinnen und Praktiker der Pflege, aber auch pflegende Angehörige und natürlich Pflegebedürftige selbst darüber gesprochen, wie die Neuerungen am besten umzusetzen sind und was vor Ort verändert werden muss, damit die Gesetze ihre Wirkung bei den Betroffenen entfalten können. An den insgesamt 30 Dialogen nahmen etwa 650 Akteure aus Verbänden, Pflegekassen, Beratungsstellen, Einrichtungen und ambulanten Pflegediensten teil. Mit den drei vom Bundestag beschlossenen Pflegestärkungsgesetzen wurde in dieser Wahlperiode die Pflege in Deutschland von Grund auf erneuert: Mit umfangreichen Leistungsverbesserungen, einem neuen Begutachtungsinstrument und dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff haben Pflegebedürftige einen besseren und gleichberechtigten Zugang zu Pflegeleistungen, die sie in ihrer Selbstständigkeit und Selbstbestimmung stärken. Zudem werden pflegende Angehörigen durch die Pflegestärkungsgesetze stärker unterstützt und die Situation der Pflegekräfte verbessert. Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit
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Ergebnisse des AOK-Kinderreports: Kampf gegen Antibiotikaresistenzen erfolgreich – Ärzte verordnen Kindern und Jugendlichen im Nordosten deutlich weniger Antibiotika
Um 31 Prozent gingenvon 2010 bis 2016 die Antibiotikaverordnungsraten bei Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahre in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zurück. Das zeigen aktuelle Forschungsergebnisse, so der Geschäftsführer des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost (GeWINO) der AOK Nordost Prof. Dr.-Ing. Thomas P. Zahn. Das Institut untersuchte die Entwicklung für den ersten Kinderreport der AOK Nordost, der in Kürze erscheint. Dieser stark rückläufige Trend zeigte sich in allen Altersgruppen und für beide Geschlechter, wobei Mädchen insgesamt einen etwas höheren Antibiotika-Verbrauch aufwiesen als Jungen. Die östlichen Landkreise Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern, Märkisch-Oderland in Brandenburg und der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit dem höchsten Antibiotikagebrauch im Jahr 2010 wiesen auch die stärksten Reduktionen der Verordnungshäufigkeit auf, liegen jedoch auch 2016 noch an der Spitze. Die Gefahren einer Antibiotikaresistenz stehen seit vielen Jahren m Fokus der Öffentlichkeit und Wissenschaft[1]. Der jahrzehntelange breite und unsachgemäße Einsatz von Antibiotika hat zu einer Zunahme von Resistenzen von bakteriellen Krankheitserregern geführt. Immer häufiger sind Patienten und Ärzte mit Bakterienstämmen konfrontiert, die durch Veränderung, genetische Rekombination und Selektion gegen viele gängige Antibiotika resistent sind. Die Höhe der ambulanten Antibiotikaeinnahme ist ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Antibiotikaresistenzen. Regionen und Länder mit hohem Verbrauch haben eine höhere Rate an resistenten Bakterien. Durch die Zunahme von multiresistenten Erregern steigen Behandlungsdauer, Erkrankungsschwere und das Sterberisiko bei schweren Infektionen.[2][3][4][5] Zudem werden vermeidbare Kosten generiert. Die Versorgungsforscher des GeWINO unter Leitung von Prof. Zahn werteten die anonymisierten Abrechnungsdaten der AOK Nordost im Rahmen einer retrospektiven Querschnittsstudie von rund 218.000 Kindern und Jugendlichen (0-16 Jahre) zwischen 2010 und 2016 aus. Auf dieser Basis stellen sie detaillierte kleinräumig Kennzahlen zur Verordnung systemischer Antibiotika bei Kindern und Jugendlichen im Nordosten für Landkreise, kreisfreie Städte und Berliner Bezirke zur Verfügung, die als Grundlage für die Übertragung von Best-Practice-Ansätzen dienen können. Bei Kindern und Jugendlichen kommt es häufig zu akuten Infektionen (beispielsweise akute Atemwegsinfektionen wie Mandel- und Rachenentzündungen sowie Erkältungskrankheiten) und Ärzte setzen in dieser Altersgruppe besonders häufig Antibiotika ein[6]. Die Analyse zeigt, dass es einen überproportional rückläufigen Trend bei der Verordnung bestimmter sogenannter „Reserveantibiotika“ gibt, die nur bei schweren und schwersten Infektionen und wenn andere Antibiotika nicht wirken verschrieben werden. Das kann auf eine Zunahme der Verordnungsqualität im Kindes- und Jugendalter zurückzuführen sein, erläutert Prof. Dr. med. Susanne Lau, Sektionsleiterin Pädiatrische Allergologie und Immunologie an der Klinik für Pädiatrie der Charité Campus Virchow, die Ergebnisse der GeWINO-Studie. Experten fordern gezielten Antibiotika-Einsatz / AOK Nordost berät Ärzte „Im internationalen Vergleich werden in Deutschland jedoch noch immer zu häufig Antibiotika verordnet“, kritisiert Lau. Sie empfiehlt eine kritische und gezieltere Verordnung von Antibiotika entsprechend der Leitlinie, im Idealfall dann nach Antibiogramm, also nachdem der Erreger hinsichtlich seiner Empfindlichkeit auf Antibiotika getestet wurde. In den Krankenhäusern insbesondere auch Intensivstationen setzt sich zunehmend ein „antibiotic stewardship“ durch, also eine enge Zusammenarbeit von Mikrobiologen und Medizinern. Aber auch im ambulanten Bereich sollte nicht jeder Infekt der Atemwege mit Antibiotika behandelt werden, da es sich häufig um Virusinfekte handelt, die nicht auf Antibiotika ansprechen, macht Professorin Lau deutlich. „Die Apotheker der AOK Nordost stehen aktiv im direkten Arztkontakt“, sagt Dr. Sabine Ludwig, beratende Apothekerin der Gesundheitskasse. Zum Thema Antibiotika gab es beispielsweise jüngst eine Telefonkampagne des AOK-Teams Pharmakotherapieberatung zum Thema Antibiotika. Dabei wurden gezielt Ärzte mit hohen Verordnungszahlen von Reserveantibiotika zu einer leitliniengerechten Antibiotikatherapie beraten. Auch bei den individuellen Pharmakotherapieberatungen, die die AOK Nordost anbietet, sind Antibiotika regelmäßig ein Thema. Die Ärzte werden dabei gezielt auf einen zurückhaltenden Einsatz von Antibiotika bei Atemwegsinfektionen und auf einen vorsichtigen Umgang mit Reserveantibiotika – gemäß den Leitlinien der Fachgesellschaften – hingewiesen. Pressemitteilung der AOK NordOst
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vdek warnt vor Verdoppelung des Zusatzbeitrages
„Nachdem die Bundesregierung die zentralen Reformpakete, wie die Klinikreform und die Reform der ambulanten Versorgung, auf den Weg gebracht hat, muss sie nun schnellstmöglich Korrekturen an der GKV-Finanzierung vornehmen“, forderte Christian Zahn, Vorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), auf der Mitgliederversammlung der Ersatzkassen in Berlin. Die Milliardenkosten der Reformen könnten nicht allein den Versicherten durch Zusatzbeitragssätze aufgebürdet werden, erklärte Zahn. „Den GKV-Versicherten droht in weniger als drei Jahren nahezu eine Verdoppelung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes von derzeit 0,9 Prozent auf bis zu 1,8 Prozent. Das ist nicht hinnehmbar.“ Er appellierte an die Arbeitgeber, wieder mehr Finanzverantwortung zu übernehmen. „Es kann nicht sein, dass der Arbeitgeberanteil am allgemeinen Beitragssatz dauerhaft bei 7,3 Prozentpunkten festgeschrieben bleibt. Wenn die Arbeitgeber keinen Anteil an der Entwicklung des Beitragssatzes mehr nehmen, dann verringert sich ihr Anreiz, sich an der versorgungspolitischen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung der GKV zu beteiligen.“ Darüber hinaus bekräftigte Zahn die vdek-Forderung, die reformbedingten Mehrausgaben der Gesetze aus den Rücklagen des Gesundheitsfonds (Ende 2015 ca. 10 Milliarden Euro) zu finanzieren. „Der Gesundheitsfonds ist keine Sparkasse. Und solange der Arbeitgeberbeitragssatz eingefroren ist, ist die Finanzierung der politisch verursachten Mehrausgaben ein Muss, um die Versicherten nicht zu stark zu belasten.“ Die Liquiditätsreserve im Fonds sollte auf etwa 35 Prozent einer Monatsausgabe – umgerechnet sechs Milliarden Euro– begrenzt werden. Der restliche Überschuss würde entsprechend den Finanzwirkungen der Gesetze an die Kassen verteilt werden. „Die Reserve im Fonds sollte auch deshalb zurückgefahren werden, um sie vor den staatlichen Zugriffen zu schützen und einer zunehmenden Geldentwertung der Fondsmittel vorzubeugen. Denn laut eigenen Angaben kann das Bundesversicherungsamt die Gelder teilweise nur noch mit Negativzinsen anlegen.“ Der Verbandsvorsitzende forderte die Politik auf, die volle Beitragssatzautonomie für die Krankenkassen wiederherzustellen: „In einem wettbewerblich organisierten Krankenversicherungssystem gehört die Festsetzung der Beitragssätze zu den ‚Grundrechten‘ der Selbstverwaltung.“ Änderungen sollte es auch beim Finanzausgleich der Kassen, dem Morbi-RSA, geben, da dieser momentan zu deutlichen Wettbewerbsnachteilen der Ersatzkassen führe. 2013 betrug die Unterdeckung bei den Ersatzkassen bereits mehr als 400 Millionen Euro, während Mitbewerber eine Überdeckung von bis zu 600 Millionen Euro aufweisen. Pressemitteilung des vdek
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