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Die 20 Best Practice-Ansätze „guter“ Organisation in Arztpraxen: Fünf-Minuten-Facts&Figures aus der Gesundheitswirtschaft
Dieses Buch der Serie „Fünf-Minuten-Facts&Figures“ zeigt auf der Basis von Praxisanalyse-Ergebnissen, welche Best Practice-Organisationsprinzipien in Arztpraxen mit sehr gut funktionierender Praxisorganisation eingesetzt werden. Die 20 Best Practice-Ansätze „guter“ Organisation in Arztpraxen Fünf-Minuten-Facts&Figures aus der Gesundheitswirtschaft
Ziele von Studien, Wissenschaftlichkeit und Begutachtung (Peer-Review)
Was ist das Ziel von Studien? Sind Studien immer richtig? Kommt es darauf an wer eine Studie schreibt, in Auftrag gibt oder bezahlt?
Wir alle haben schon von Studien gehört die besagen, dass Schokolade, Kaffee und Wein gesund sind.
Der Radiobeitrag «Studien» können alles verkaufen der Sendung Espresso vom 15.07.2011 von DRS 1 thematisierte obige Fragen:
Ein Joghurt, das die Verdauung fördert, ein Haarshampoo, welches Schuppen eliminiert: Aussagen, die säuberlich mit Studien unterlegt sind. Im Espresso Interview erklärt ein Experte, wie Studien und Umfragen Konsumenten beeinflussen.
Studien sind ein weit verbreitetes Marketinginstrument und entsprechend mit Vorsicht zu interpretieren. Das sagt Marketing Professor Jürg Hari von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften im Interview mit Espresso. Jeder Studienmacher verfolge immer auch Einzelinteressen: «Mit Studien kann man leiten und kontrollieren».
Für Marketingprofessor Hari ist klar, wirklich unabhängig ist keine Studie: «Man muss nur genügend Zahlenmaterial sammeln, und es lässt sich fast alles mit Studien beweisen».
Es ist aber nicht so, dass alle Studien gleich gemacht werden und den gleichen Aussagewert haben. Eine Studie veröffentlichen darf jeder. Ich könnte meine eigene Studie machen und diese auf diesem Blog veröffentlichen. Seriöse wissenschaftliche Studien werden in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht.
Für Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften gibt es zur Qualitätssicherung eine Reihe von Anforderungen, die eingehalten werden müssen und kontrolliert werden. So begutachten in der Regel zwei andere Wissenschaftler aus dem selben Fachgebiet unabhängig voneinander eine Studie. Diese Kontrolle wird als Peer-Review bezeichnet, was etwa soviel wie «Kollegegenbegutachtung» heisst. Die Begutachter können die Studie komplett zurückweisen oder Nachbesserungen verlangen.
Wissenschaftliche Zeitschriften geben die Struktur von Publikationen vor. «Richtige» wissenschaftliche Publikationen enthalten: die Ausgangslage, die Quellen, die Annahmen, die angewendete Vorgehensweise (Methodik), die «reinen» Resultate mit den nötigen statistischen Angaben, eine Interpretation und Schlussfolgerungen mit Ausblick. Das Ziel ist, dass jemand anderes die Studie wiederholen und verifizieren kann. Publikationen ohne diese Angaben sind nicht brauchbar und wertlos.
Es ist aber nicht so, dass «richtige» wissenschaftliche Studien nicht auch andere Zwecke als die Vermehrung von Wissen und die Suche nach Wahrheit zum Ziele haben können. Wie im Radiobeitrag erwähnt wird, sind die Forscher frei bei der Fragestellung was überhaupt untersucht wird und wie der Formulierung wird. Bei der Vorgehensweise bestehen auch Freiheitsgrade, was grosse Auswirkungen auf die Ergebnisse haben kann.