Wenn Sie die Tür öffnen, sehen sie, wie sie Kaffee saufen

Helios-Gründer Lutz Mario Helmig qualifiziert die professionelle Pflege ab. Mit beispielloser Ignoranz vor der professionellen Pflege wartet der Mediziner in einem Artikel des Spiegel anlässlich der Übernahme von Rhön durch den Helios-Konzern auf. Dabei drückt die Sprache nur aus, worum es wirklich geht, nämlich nicht mehr um die adäquate Versorgung von Menschen mit gesundheitlichen Dienstleistungen, sondern um Profitmaximierung auf Kosten der Bevölkerung.
„Die verantwortliche, sorgsame und professionelle Arbeit von uns Pflegenden wird zur überteuerten Kostenstelle. Nöte und Bedarfe der uns anvertrauten Menschen werden mit Füßen getreten“ so Michael J. Huneke, Geschäftsführer DBfK Nordwest e. V.

Der Abbau von Pflegestellen in den Krankenhäusern schafft eine nie dagewesene Überlastungssituation in der täglichen Pflege. Nachweislich geht dieser Personalnotstand zu Lasten der Patientinnen und Patienten und deren Sicherheit. Politik hat nicht nur zugesehen, sondern die öffentliche Gesundheitsversorgung in den Krankenhäusern in den vergangenen 15 Jahren durch umfassende Privatisierungsregelungen dem hemmungslosen Profit geöffnet. Lange Wartezeiten und ein im europäischen Vergleich wenig effizientes Gesundheitssystem sind die Folgen.

Professionelle Pflege hat es nicht nötig, sich auf ein derartiges Niveau herabzulassen. Abfällige Bemerkungen über unsere verantwortungsvolle Arbeit sind überflüssig und zeigen nur, wes Geistes Kind die Urheber solcher Äußerungen sind. Stattdessen wird es höchste Zeit, den gesellschaftlichen Diskurs über eine angemessene Ausstattung der Krankenhäuser mit adäquaten Personalbedarfszahlen für die Pflege endlich zu einem guten Beschluss zu bringen. Hier ist vor allem die Politik gefordert, dem ausschließlich auf Profit gerichtetem Treiben solcher Gesundheitskonzerne endlich ein Ende zu setzen und für verlässliche Rahmenbedingungen in der Gesundheitsversorgung der Menschen in Deutschland zu sorgen.

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