Der Begriff “individueller Behandlungsplan” wird derzeitig von vielen Praxisberatern propagiert. Es soll sich um einen auf den Patienten und deren Erkrankung schriftlich fixierten individuellen Diagnostik- und Therapieplan handeln, ähnlich den Disease-Management-Programmen. Dadurch soll die Betreuung, Compliance und regelmäßige Vorstellung von chronisch kranken Patienten besser koordiniert werden. Therapieplanung: eine ärztliche Grundaufgabe Die Planung der weiteren Diagnostik […]
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INTERVIEW: Daniel Kraft of FutureMed – PART 1
Recently MedCrunch attended the incredible Pioneers Festival, a startup & tech event hosted in our hometown of Vienna, Austria. The Festival was conceived by the amazing crew behind STARTEurope which curated an unparalleled experience, extending the world of technology and internet startups to a much broader audience. At the Pioneers Festival we met up with Dr. Daniel Kraft , Executive Director of FutureMed at the Singularity University, who was invited to give a talk about “hacking the human body” and to share some of his thoughts on the future of health. MedCrunch was granted access to Dr. Kraft for a unique interview which was engaging and thoughtful. Our conversation took on a life of it’s own and yielded some surprising insights. The following is Part 1 of our interview: (Transcription below) MedCrunch: Which life experiences have helped shape your perspective on medicine? Daniel Kraft: It hasn’t been any one life experience, but I have been across several from the worlds at the NIH (National Institutes of Health), to standard academia at Brown, Harvard and Stanford; to a bit of the Internet Start-up World, during the bubble; to medical device engineering as well as the mix I have been lucky to get into with folks from the TED World and beyond. […]
Eine "gute" Blutdruck-App: Welche Funktionen sind wichtig?
Laut einer Umfrage der deutschen Hochdruckliga e.V. geben 59 Prozent der Befragten an, ihren Blutdruck mindestens einmal pro Tag zu messen und 55 Prozent führen ein Blutdrucktagebuch, jeder zehnte (11 %) nutzt dazu heute bereits eine App (1). Welche Unterstützung sollte eine Blutdruck-App bieten, damit sie Patienten beim Selbstmanagement wirksam und dauerhaft unterstützen kann?
Zur Evidenz von Blutdruck-Apps selbst, gibt es bisher kaum Studien. Die Auswertung von Studien zur Wirksamkeit digitaler Interventionen zur Unterstützung des Selbstmanagements von Bluthochdruck gibt Hinweise, dass sich die folgenden Funktionen positiv auswirken können (2):
- Erinnerung an Einnahme der Medikamente scheint die Adhärenz wenigstens kurzzeitig zu verbessern.
- Erinnerung an die Blutdruckmessung wirkt sich positiv aus. Ob diese Erinnerung in Form einer Warnmeldung erfolgt, wenn eine geplante Messung nicht durchgeführt, oder als voreingestellte regelmäßige Erinnerung, z. B alle drei Tage, scheint keinen Unterschied zu machen.
- Einbindung von kurzen Feedbacknachrichten, Tipps oder Lernbotschaften, z. B. nach dem Eintragen der Blutdruckwerte ins digitale Tagebuch, zeigen Wirkung. Wer sich die Zeit nimmt, den Blutdruck zu dokumentieren, ist auch offen für Tipps bzw. Hinweise zum optimierten Selbstmanagement und zur langfristigen Umstellung von Verhaltensweisen.
- Automatisierte Weiterleitung der Blutdruckdaten, z. B. als Wochenübersicht, an den behandelnden Arzt. Dies führt in Studien zu häufigeren Therapieanpassungen, was ein Indiz sein könnte für eine bessere Blutdruckeinstellung.
Was kennzeichnet eine gute Blutdruck-App darüber hinaus aus?
- Durch die Einbindung der Nutzerzielgruppe bereits in der Entwicklungsphase der App, reduzieren sich die Fehler bei der Anwendung durch den App-Nutzer deutlich.
- Eine gute Blutdruck-App sollte den Nutzer darauf hinweisen, sein Messgerät regelmäßig überprüfen zu lassen, denn nur wenn die aufgezeichneten Daten korrekt sind, bilden sie eine verlässliche Basis zur Orientierung im Selbstmanagement.
- Auch Informationen zur korrekten Messtechnik sind wichtig, um verlässliche Messwerte zu erfassen. Da die meisten Blutdruckmessgeräte von den Patienten selbst erworben werden und sie keine Einweisung bekommen, könnten Videoanleitungen in einer Blutdruck-App die Anwendungsfehler reduzieren.
Wie lässt sich auf Basis dieser als wirksam bzw. wichtig identifizierten Funktionen das derzeitige App-Angebot für deutsche Verbraucher bewerten? Die Initiative Präventionspartner hat in ihrem aktuellen Screening insgesamt 29 deutschsprachige, kostenlose Blutdruck-Apps untersucht und dabei folgende Unterstützungsfunktionen festgestellt:
- Fast alle Apps bieten eine Tagebuchfunktion (97 %), mit der sich Blutdruckwerte dokumentieren lassen.
- In vier von fünf Apps (83 %) können die Tagebucheinträge als Backup auf der SD-Karte gespeichert und mit Dritten, z. B. dem behandelnden Arzt, geteilt werden.
- Drei von vier Apps (79 %) visualisieren die Tagebucheinträge in Form von Graphiken, d. h. Verlauf und Trends der Blutdruckwerte werden erkennbar.
- Knapp die Hälfte der Apps (41 %) bietet eine Erinnerungsfunktion, d. h. der Nutzer kann sich z. B. an die regelmäßige Medikamenteneinnahme oder Blutdruckmessung erinnern lassen.
- Jede dritte App (28 %) vermittelt Gesundheitsinformationen interaktiv, d. h. bezogen auf den Nutzer, der z. B. mit einem BMI-Rechner (Body Mass Index) sein Risiko ermitteln kann.
- Jede 7. App (14 %) bietet Zugriff auf Lebensmitteldatenbanken, die das Führen eines Ernährungstagebuchs erleichtern.
- Jede zehnte App (10 %) gibt vor, mit der Kamera des Smartphones den Blutdruck direkt messen zu können, obwohl keine dieser Apps als Medizinprodukt zur Therapie oder Diagnose von Krankheiten zugelassen ist. Die Anbieter sichern sich mit einem Haftungsausschluss ab, der vom Nutzer nicht unbedingt erkannt wird.
Fazit: Dokumentations- und Erinnerungsfunktionen dominieren in den untersuchten Blutdruck-Apps. Individuelle Motivationsbotschaften bzw. Tipps zum Selbstmanagement, die z. B. bei der Eingabe der Blutdruckwerte angezeigt werden, könnten Handlungsimpulse setzen zur regelmäßigen Blutdruckmessung, zur Gewichtsabnahme oder zur körperlichen Aktivität. Keine der untersuchten Apps nutzt diese Funktion, d. h. alle Blutdruck-Apps bleiben hier unter ihren theoretischen Möglichkeiten. Keine der Apps informiert darüber, ob die Entwicklung in Zusammenarbeit mit Betroffenen erfolgt ist. App-Anbieter, die ihren Entwicklungsprozess zukünftig in diesem Punkt offenlegen, könnten sich positiv abheben.
Weiter zu den Testberichten der 29 Blutdruck-Apps.
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Informationen zum methodischen Ansatz des App-Screenings.
Quellen
- Deutsche Hochdruckliga e. V, Umfrage 02/2015
- iMedicalApps, Evidence based list hypertension apps