Letzte Woche haben wir über Heuschnupfen und Atemwegsallergien gesprochen. Aber wir dürfen auch nicht das Thema Lebensmittelallergie vergessen. Ob Lactoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit, Histaminintoleranz oder Nussallergie – eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln bzw. der beinhalteten Stoffe schränkt heute eine große Zahl der Bevölkerung in ihrer Ernährung stark ein. Kleine Unachtsamkeiten bei Betroffenen, wie z.B. Kaffee mit einem Schuss Milch kann bei einer Lactoseintoleranz, kurz nach dem Verzehr zu Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führen.
Lactoseintoleranz zählt zur häufigsten Lebensmittelallergien. Die Ursache für die Symptome bei der Lactoseintoleranz ist der genbedingte Laktasemangel. Laktase kann als fehlendes Enzym in Form von Tabletten präventiv zugeführt werden. Insgesamt sollte jedoch auf eine laktosearme Kost umgestellt werden.
Zum Schutz des Verbrauchers, gibt es europaweit gesetzliche Vorgaben zur Angabe potentieller Allergene, dazu zählen Sellerie, Erdnüsse oder glutenhaltiges Getreide. Diese müssen auf der Verpackung gesondert gekennzeichnet sein. In der neuen EU-Richtlinie sind bislang die Zutaten als kennzeichnungspflichtig aufgelistet, auf die besonders viele Menschen allergisch reagieren. Das sind:
- Glutenhaltiges Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel
- Krebs- und Scherentiere
- Eier
- Fisch
- Erdnüsse
- Soja
- Milch, einschließlich Laktose
- Schalenfrüchte wie Mandel, Haselnuss, Kaschunuss, Pecannuss, Paranuss, Pistazie, Macadamia, Queenslandnuss
- Sellerie
- Senf
- Sesamsamen
- Schwefeldioxid und Sulfite in einer Konzentration von über 10 mg/kg oder 10 mg/l
Die Kennzeichnung ist für Menschen die extrem allergisch sind von aller größter Bedeutung, dadurch können lebensbedrohliche Akutsituationen vermieden werden. Ein verstecktes Vorkommen verschiedener Allergene in Lebensmitteln machen es den Betroffenen sehr schwer, da es bei Verzehr im schlimmsten Fall zu einem allergischen Schock kommen kann, der unbehandelt zum Tod führen kann.
Rund 100 Lebensmittelexperten vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und des Bundesinstituts für Risikobewertung befassen sich aktuell mit Testverfahren zum Nachweis von Allergenen in Lebensmitteln.
Regelmäßig auftretende Symptome wie Kopfschmerzen bzw. Migräne, Hautrötungen mit Juckreiz und oder Atemnot können Folge einer Histaminintoleranz sein. Lebensmittel mit einem hohen Histamingehalt sind z.B. geräuchertes Fleisch oder Wurst, Meeresfrüchte, gereifte Käsesorten, Sauerkraut, eingelegtes Gemüse, Spinat u.s.w.
Die wohl effektivste und einfachste Methode zur Verhütung einer Lebensmittelunverträglichkeit ist die präventive Meidung der Allergene bzw. der Auslöser. Um Nährstoffdefiziten vorzubeugen gibt es dazu bestimmte Ernährungstherapien, diese werden vom Arzt verordnet. Notfall-Medikamente immer zur Hand zu haben ist für Risikopatienten lebenswichtig um sie selbst schnell einsetzen zu können.
Quelle: medicalpress.de – Artikelbild: AOK