Alle gesetzlich Versicherten zahlen Monat für Monate Beiträge zur Pflegeversicherung, um im Pflegefall ihre Leistungen beanspruchen zu können. Doch auch wenn die Summen, die die Pflegekasse auszahlt, auf den ersten Blick hoch erscheinen, reichen sie selten aus. Wer im Alter Hilfe braucht, benötigt viel Geld um rundum gut versorgt zu sein. Deshalb ist es dringend zu empfehlen schon in jungen Jahren eine private Zusatzversicherung abzuschließen. Je früher man sich dafür entscheidet, desto größer sind die Vorteile. Junge Menschen kommen ohne Probleme durch die Gesundheitsprüfung, die fast immer gefordert wird. Zudem sind die Beiträge niedriger als bei einem späteren Abschluss und die Leistungen können voll ausgeschöpft werden. Denn auch wenn niemand gerne daran denkt: Schon vor dem Rentenalter kann jeder zum Pflegefall werden.
Zusatzrente durch Pflegerentenversicherung
Die Pflegerentenversicherung ist eine Ergänzung zum Pflegegeld. Die Versicherung zahlt bei Eintritt des Pflegefalles eine zusätzliche Rente, deren Höhe bei Vertragsbeginn festgelegt wird. Zur Wahl stehen Beträge zwischen 250 und 2000 Euro. Die Auszahlung orientiert sich an der durch den Medizinischen Dienst festgestellten Pflegestufe. Eine gesonderte Prüfung durch das Versicherungsunternehmen erfolgt nicht. Üblicherweise wird die volle Rente erst bei Pflegestufe 3 gezahlt, in den niedrigeren Pflegestufen gibt es nur einen anteiligen Betrag. Doch sind auch Sondervereinbarungen möglich, die allerdings entsprechend höhere Beitragszahlungen erforderlich machen. Die Pflegerente wird monatlich überwiesen und steht dem Versicherungsnehmer frei zur Verfügung. Er kann das Geld nach eigenem Gutdünken ausgeben, der Versicherer fordert keine Nachweise von ihm.
Lebenslange Auszahlung
Die relativ hohen Kosten der privaten Pflegerentenversicherung sind durch ihre attraktiven Leistungen bedingt. So gibt es keine zeitliche Begrenzung für die Rentenzahlung. Egal, wie lange die Pflegebedürftigkeit dauert, der Anspruch an die Versicherung erschöpft sich nicht. Die private Pflegeversicherung akzeptiert auch eine Demenz-Erkrankung als Versicherungsfall. Ein großes Plus, wenn man bedenkt, wie hoch inzwischen die Erkrankungsquote auch bei körperlich fitten Senioren ist. Die Versicherungsbedingungen für private Pflegerentenversicherungen sind von den Versicherungsgesellschaften unterschiedlich festgelegt. Hier lohnt sich ein genauer Vergleich, bevor ein Vertrag unterschrieben wird. So fordern beispielsweise manche Versicherungen Wartezeiten. Das bedeutet, dass die Versicherung erst über einen festgesetzten Zeitraum laufen muss, bevor die Rente ausgezahlt wird. Von Interesse ist sicher auch, ob bei Nichtinanspruchnahme die Erben des Versicherten eine Zahlung beanspruchen können.
Wie hoch sollte die Rente sein?
Welchen Betrag man für seine private Pflegerente wählt, ist von individuellen Faktoren abhängig. Dabei spielt die Höhe der zu erwartenden gesetzlichen Rente ebenso eine Rolle wie die finanzielle Leistungsfähigkeit bei Vertragsabschluss. Wird eine Versicherung gewählt, die ein Aussetzen der Beiträge gestattet, können auch schwierige Zeiten überbrückt werden. Nie darf der Beitrag so hoch sein, dass die Versicherung gekündigt werden muss. Das ist in jedem Fall mit hohen finanziellen Verlusten verbunden. Am klügsten ist es, mit einem eher niedrigen Betrag zu beginnen und ihn später zu erhöhen. Ein solcher Tarifwechsel wird von den meisten Versicherungen auch ohne erneute Gesundheitsprüfung akzeptiert.