Schon Paracelsus rühmte die Alchemilla als großartiges Frauen- und Wundheilungsmittel. Die Germanen schätzten die fruchtbarkeitsfördernde Wirkung. Hildegard von Bingen rühmte diese einheimische
Pflanze auch bei Geschwüren zum Gurgeln, für heilende Auflagen und Tees. Der auf den Blättern gesammelte Tau soll bei Bindehautentzündung helfen. Frauenmantel zählt zu den klassischen
phytotherapeutischen Mitteln bei der Behandlung von Kinderlosigkeit
Von der Benutzung des Tau´s rührt auch der Name Alchemilla. Im 16. Jahrhundert sollen Alchemisten den Tau der Blätter benutzt haben, um himmlisches Wasser für den Stein der Weisen zu bereiten.
Die großen mantelförmigen Blätter gaben später den Namen Frauenmantel.
Frauenmantel – das Frauenmittel
Alchemilla wird gern für Frauenbeschwerden, wie Menstruationsschmerzen, zur Festigung der Schwangerschaft und Stärkung des Uterus eingesetzt. Dabei beruht diese Wirkung wahrscheinlich auf den
enthaltenen Pflanzenhormonen, die dem Progesteron ähneln. Diese Hormone können Mangelzustände ausgleichen, die zu prämenstruellen Störungen, Schwangerschafts- oder auch Wechseljahrsbeschwerden
führen. Außerdem wirkt die Pflanze krampflösend und entspannend, was sowohl bei Menstruationsschmerzen, Geburtsschmerzen, aber auch bei Magen-Darmstörungen und Kopfschmerzen hilfreich sein kann.
Hier wird der Frauenmantel als Tee oder Tropfen der Ursubstanz benutzt.
Alchemilla als Haut- und Wundheilung
Durch die Gerb- und Bitterstoffe wird der Frauenmantel häufig für äußerliche (Neurodermitis, Ekzeme uä.) und innerliche Hauterkrankungen, Geschwüre und Wunden eingesetzt. (Mund- und
Rachenentzündung, Darmschwäche, Magengeschwüre, Zahnfleischentzündung, uä.) Dazu benutzt man Auflagen, Gurgelspülungen oder Teilbäder mit den Pflanzen- bzw. Tee-Abkochungen.
Hilfe bei Kinderlosigkeit
In der anthroposophischen Medizin wird die Alchemilla zur Stärkung der weiblichen Prinzipien eingesetzt. Dabei soll sie umhüllend, stärkend und hervorbringend wirken. Wie zum Beispiel zur
Anregung der Fruchtbarkeit bei Kinderwunsch.
Die naturheilkundliche Fruchtbarkeitssteigerung sollte ein fester Bestandteil jeder Kinderwunschbehandlung sein, da diese gesünder, nachhaltiger und nebenwirkungsärmer als eine schulmedizinische
invasive Hormontherapie ist. Erst wenn durch eine ganzheitlich Therapie keine erfolgreiche Schwangerschaft eintritt, ist nach gründlicher Überlegung eine schulmedizinische Therapie in Betracht zu
ziehen.
Der Frauenmantel gilt seit Urzeiten als Fruchtbarkeitsmittel. Das becherartige Blatt mit seinem Tautropfen in der Mitte, wurde symbolisch gern als Geburtsschoß angesehen. Der Frauenmantel hilft,
indem er den Eisprung anregt, die Gelbkörperhormonproduktion verbessert und die Gebärmutter kräftigt. Die Verbesserung der Gelbkörperhormonproduktion im Körper der Frau fördert die Empfängnis und
die Einnistung der Eizelle. Auch andere phytotherapeutische und homöopathische Arzneien (zum Beispiel Pulsatilla) können das Gleichgewicht ganzheitlich wiederherstellen und
stabilisieren.
Doch Kinderlosigkeit ist häufig ein multifaktorielles Geschehen, das heißt, es wirken sich mehrere Ursachen gleichzeitig auf die Unfruchtbarkeit aus. Zum Beispiel kann eine falsche
Lebensführung, verfrühter Eisprung bei noch unreifer Eizelle, mangelnde Spermienzahl und -qualität, Spermienfeindliches Scheidenmilieu, Gelbkörpermangel oder ein unausgeglichenes evtl.
überaktives Immunsytem usw. ebenso die Ursache für eine Kinderlosigkeit darstellen, wie somatische Störungen oder Traumata bei Frau und/oder Mann.
Wenn die Liebe in der Partnerschaft, die Lust an der Sexualität sowie die Befriedigung fehlt, oder das Kinderkriegen als ein Eheprojekt zur Tortur ausartet, kann dies eine wichtige Blockade sein,
die nicht allein mit Arzneien behandelbar ist. Hier sollten zur Behebung von Blockaden, negativen Glaubenssätzen oder Traumatas Gespräche, Aufklärung, Entspannungsübungen, Hypnose oder
systemische Beratungen mit beiden Partnern angestrebt werden. ©Heike Dahl