Als Mitte März die potenziell bahnbrechenden Messungen des BICEP2-Experiments online vorgestellt wurden, war der Artikeltext, der da öffentlich wurde, noch nicht begutachtet (“peer review”) und zur Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift angenommen worden – dieses Vorgehen war ja durchaus Teil der Kritik am BICEP2-Team gewesen (siehe meinen Text dazu hier). (Worum ging’s physikalisch? Um die Behauptung eines Nachweises von Signalen aus der Zeit Sekundenbruchteile nach dem Urknall; meine Artikel dazu habe ich hier gesammelt.) Gestern, am Donnerstag, den 19. Juni 2014,… weiter
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Was heißt hier schon freiwillig?
Seit ich selbst als so genannte “Voluntaria” unterwegs bin, beschäftigt mich mehr und mehr, was es mit diesem Freiwilligendienst auf sich hat. Bei meinen Recherchen habe ich nicht nur herausgefunden, was für ein weltumspannendes Geschäft der Wunsch etwas Gutes zu tun geworden ist, sondern auch, was für verschiedene Formen es gibt und worauf man achten sollte. Am Beispiel Cusco habe ich das für das Wochenendmagazin der Rhein-Neckar-Zeitung aufgeschrieben. Hier geht es zum Artikel: Cusco
05. Januar
Wann hast Du das letzte Mal laut gesungen? Probier doch einfach Deine Lieblingsmelodie gleich im Bad, beim Frühstück oder auf dem Weg zur Arbeit aus!
Gehts um Kinder, dann gehts um Geld und Staat. Zum Elend deutscher Demografie-Debatten
Mit einiger Überraschung stelle ich fest: An manchen Schmerz gewöhnt man sich nicht. So tut es mir immer noch fast körperlich weh, wenn deutsche Debatten über Demografie in den immergleichen Denkschablonen abwärts trudeln. 1. Jemand stellt fest, dass in Deutschland zu wenige Kinder geboren würden. 2. Dies sei ein wirtschaftliches Problem, es “bedrohe” die Renten, den Standort, den Arbeitsmarkt, die Zinsen usw. 3. Jemand findet, dass Kinder “zu teuer” kämen. “These”: Wären die Deutschen reicher, dann hätten sie auch mehr Kinder. 4. Jemand wendet ein, dass aber doch die Menschen in ärmeren Gesellschaften eher mehr Kinder haben. 5. Alle einigen sich darauf, dass “der Staat” und “die Politiker” Schuld seien bzw. “etwas tun” müssten. Über das “etwas” gibt es aber keine Einigung – manche schimpfen auf “die Ausländer”, andere auf “die Banken” oder “das Gender-Mainstreaming”. Als anerkannte Beispiele gelten Frankreich und Schweden, ohne dass man(n) Näheres darüber wüsste. Auch das “islamische Patriarchat” wird zunehmend gerne angeführt. 6. Jemand stellt einen Nazi-Bezug her (z.B. Muttertag = Mutterkreuz). Allgemein ratloses, leicht angewidertes Kopfschütteln. 7. Ruhe (auch nicht durch “Kinderlärm” unterbrochen), bis zur nächsten Wiederholung bei 1. Seitdem ich zu Religion & Demografie geforscht und verschiedene Artikel sowie ein Buch publiziert habe, warte ich auf den Moment, wann sich diese ermüdende Debattensackgasse einmal auflösen würde. Aber selbst den Kirchen gelang es bei ihrem (zu Recht wegen Belanglosigkeit verpufften) “2. ökumenischen Sozialwort” nicht, im Demografiekapitel mehr als 1 – 3 zu wiederholen.