Wir haben die Parlamentarier um Statements zum Ergebnisbericht der ersten Legislaturperiode des Young Lions Gesundheitsparlaments gebeten. Diese Woche beginnen wir mit dem Ausschuss Wettbewerbsfähigkeit. Dazu haben wir Cornelia Lippmann und Dorothea Thomas befragt.
Statement Dorothea
Wie beurteilst Du die Ergebnisse der 1. Legislaturperiode?
“In der 1. LP haben wir konstruktiv und ergebnisorientiert in kleinen Teams an verschiedenen Themen gearbeitet. Die Ergebnisse in unserem Ausschuss – wie auch in den anderen Ausschüssen – waren sehr gut. Diese Arbeitsgrundlage hat es auch ermöglicht, dass ein oder andere Thema in die 2. LP zu übernehmen und dort noch weiter zu vertiefen (Deep Dives). Zu Beginn der 1. LP lag jedoch erst einmal der Fokus auf einer gemeinsamen Basisfindung und thematischen Schwerpunktsetzung. Weiterhin stand in unserem Ausschuss ganz grundlegend die Definition von Wettbewerb im Mittelpunkt der Diskussion. In der neuen 2. LP ist das Thema solidarischer Wettbewerb und dessen Möglichkeiten und Grenzen weiterhin ein Punkt mit dem wir uns beschäftigen.”
Was war für Dich die größte Herausforderung?
“Dies sehe ich auch als größte Herausforderung; hier eine gemeinsame normative Werteordnung und Zielvorstellung zu schaffen, auf die wir ja letztlich unsere Ideen aufbauen und verfolgen. Eine weitere große Herausforderung ist meiner Meinung, die Ideen und Entwürfe von vielen einzelnen Personen auf eine gemeinsame Basis zusammenbringen.”
Was war Deine Motivation, bei den YL mitzumachen?
“Meine Motivation bei den YL mitzumachen, ist zum einen dass das YLG uns eine Plattform bietet unserer Ideen über das Gesundheitswesen der Zukunft mit anderen kreativen und fachlich versierten Köpfen auszutauschen. Mein Ziel ist es, gute neue Ideen zu entwickeln und dass die ein oder andere Idee von der Politik, der Wissenschaft oder den Medien aufgegriffen wird und letzten Endes sogar in die Versorgungsrealität Einzug nimmt.”
Was hat Dich an den Ergebnissen der Ausschüsse besonders beeindruckt?
“An den Ergebnissen der Ausschüsse hat mich besonders beeindruckt, dass doch einige Ausschüsse wirklich versucht haben, dass Gesundheitswesen ganz neu zu denken. Da wir alle ehrenamtlich arbeiten, finde ich es toll, mit wie viel Engagement, Motivation und Herzblut die Ausschüsse Ihre Ideen und Ziele verfolgen und Ergebnisse präsentieren.”
Ist der Traum von einem besseren Gesundheitssystem für Dich realistischer geworden?
“Ich denke der Traum ist ein bisschen realistischer geworden. Da ich mich schon lange mit dem Gesundheitswesen befasse und auch andere Gesundheitswesen in der Welt bereits kennen lernen konnte ist mir bewusst, dass die Verwirklichung eines neuen und besseren Gesundheitswesens gewisse und nicht unerhebliche Hindernisse, Schwächen und eingefahrenen Muster erst überwinden muss. Allerdings glaube ich, dass man auch mit kleinen gezielten Reformschritten viel verändern kann und langfristig ein besseres Gesundheitswesen erschaffen kann.”
Warum hast Du Dich dazu entschieden, auch in der 2. Legislaturperiode mit zu machen?
“Am Anfang der 1. Legislaturperiode war für uns es erst einmal wichtig mit der Arbeitsweise des YLG vertraut zu machen. Im Laufe der Zeit haben wir einige Lernprozesse und Hürden überwinden müssen. Da wir dies aber meistern konnten sind die Prozesse zum Ende der 1. LP Prozesse wesentlich effizienter und effektiver geworden. Ich finde es gut, dass ich nun an diesem Entwicklungsprozess anknüpfen kann und ihn mit alten und neuen Parlamentariern fortführen kann. Ein weiterer Grund auch in der 2. LP mit zu machen war für mich, dass mir ganz generell die Arbeit und der Austausch mit den anderen Mitgliedern, den externen Referenten und der Geschäftsstelle viel Spaß gemacht hat. Wir sind über die Zeit zu einer richtigen Gemeinschaft zusammengewachsen.”
Welche Themen, hoffst Du, werden weiter verfolgt?
“Einige Themen in anderen Ausschüssen finde ich spannend und hoffe, dass sie weiter verfolgt werden. Für unseren Ausschuss Wettbewerbsfähigkeit bin ich sehr zufrieden, dass wir uns jetzt entschieden haben an ein paar wenigen, ausgewählten Themen intensiv weiter zu arbeiten. Somit erhoffe ich mir in dieser 2. Legislaturperiode noch detailliertere Lösungsvorschläge vorstellen zu können.”
Statement Cornelia
Bist Du zufrieden mit den Ergebnissen der ersten Legislaturperiode?
“Ich finde es gut, welche Gedanken sich mein Ausschuss zu dem Thema Wettbewerb gemacht hat, da sich – vor allem zu Beginn – doch alle eher gegen einen Wettbewerb der Kassen aussprachen. Gut finde ich auch den Ansatz der Überwindung sektoraler Grenzen, auch wenn das Beispiel “Gesundes Kinzigtal” nicht ganz meine erste Wahl gewesen wäre.“
Welche Themen, hoffst Du, werden weiter verfolgt?
“Leider war ich etwas unterrepräsentiert mit meinem Ansatz, Wettbewerb über das Setting Betrieb, also über die Gesundheit der Mitarbeiter in den Betrieben, zu definieren und hier Schwachstellen im System und diesbezügliche Möglichkeiten aufzuweisen. Diesen Ansatz hat dann aber glücklicherweise ein anderer Ausschuss verfolgt – und wird hoffentlich in der nächsten Legislaturperiode fortgeführt.”