Dr. David Matusiewicz, Selma Götz, Lydia Neubert, Lisa Stührenberg, Carolin Stupp, Helmut Dahl, Dorothea Thomas
Zielsetzung
Ziel des Sonderprojektes war es, ein komplett neues, kreatives, hochmodernes und vielleicht aus jetziger Sicht utopisches Gesundheitssystem der Zukunft zu entwickeln. Es ging vor allem darum, ein einfaches und leicht verständliches System zu gestalten.
Ideen/Lösungsansätze/Maßnahmen
Im Folgenden werden die Akteure, die Organisation und die Finanzierung des Gesundheitswesens näher erläutert.
Akteure
Gesundheitskonsumenten: Darunter sind die Konsumenten von Gesundheitsleistungen und Gesundheitsgütern zu verstehen. Im besten Fall wird Gesundheit nicht konsumiert, sondern von allen Menschen eigenverantwortlich und sorgsam gepflegt und erhalten. Im Laufe seiner Entwicklung erwirbt er Gesundheitspunkte, die additiv in Form eines Punktestandes auf seinem Konto aufgeführt werden. Der Erfolg für den Gesundheitskonsumenten liegt primär in der Befriedigung seiner individuellen gesundheitsbezogenen Bedürfnisse.
Gesundheitsproduzenten: Sie stellen Gesundheitsgüter her, bieten Dienstleistungen an und verfolgen das oberste Ziel, die Bedürfnisse der Gesundheitskonsumenten zu befriedigen. Dazu zählen Gesundheits-Behandler, -Berater, -Botschafter, -Evaluatoren, -Fabrikanten, -Praktiker, -Logistiker, -Wissenschaftler, sowie -Wissensvermittler. Unternehmen, die ihre Güter und Dienstleistungen außerhalb des Gesundheitsmarktes anbieten, sind indirekt, nämlich als Arbeitgeber, für die Gesundheit ihrer Arbeitnehmer zuständig (z.B. durch psychosoziale Maßnahmen oder gezielte betriebliche Prävention).
Gesundheitskomplexe: In diesen mehrstöckigen Gebäuden arbeiten die Gesundheits-Behandler unterschiedlicher Fachrichtungen und bieten eine zentrale Anlaufstelle für die Gesundheitskonsumenten und andere Akteure. Hier werden alle notwendigen Dienstleistungen und Produkte zentral und interdisziplinär angeboten. Die Behandlungspfade werden mit einer Chip-Technologie zeitlich erfasst, ebenso wie die Ergebnisqualität. Der uneingeschränkte Zugang zur Versorgung ist über ein eigenes Transportsystem sichergestellt. Gesundheitsinsel: In diesem regional erschlossenen Areal, das wie eine Kleinstadt mit eigener Infrastruktur organisiert ist, werden Gesundheitsleistungen durch mehrere miteinander verbundene Gesundheitskomplexe angeboten. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie die Forschung finden theoretisch und praktisch ebenfalls in den insgesamt 60 deutschen Gesundheitsinseln statt.
Gesundheitsautorität: Als zentrale hoheitliche Organisation legt sie insbesondere die Regeln für das Gesundheitssystem fest und verwaltet die Gesundheitspunkte. Die Institution teilt sich in verschiedene Ressorts (z.B. Qualität, Systementwicklung oder Wissenschaft) ein.
Gesundheitswiesionäre: Sie sind eine Elite-Einheit, die über besondere hoheitliche Kompetenzen im System verfügt. Sie besitzt Zugriffsrechte zu allen Systemen sowie Informationen und kann aus eigener Initiative heraus als Denkfabrik Gutachten und Denkanstöße für Zukunftsvisionen des Gesundheitssystems geben.
Organisation
Das Gesundheitssystem ist als zukunftsorientiertes und flexibles System gestaltet, um sich schnell an externe Druck- potenziale (innere und äußere Umwelt) anpassen zu können. Die Akteure und rechtlichen Rahmenbedingungen sind zentral gesteuert bzw. geregelt, um einheitliche Standards zu haben und Ressourcen zu schonen. Innovationen und Entwicklungen entstehen dezentral und werden gefördert. Die Ausbildung der Gesundheitsproduzenten erfolgt grundsätzlich in einem Hauptgebiet und einem anders angesiedelten Nebengebiet. Die Ausbildung im Nebengebiet dient dazu, Personalengpässe auszugleichen. Es gehört dazu, ein Trainee-Programm in mehreren unterschiedlichen Stationen der Gesundheitsinseln und in den Organisationen außerhalb zu absolvieren.
Informationen werden zentral und qualitätsgesichert auf der Website der Gesundheitsautorität gesammelt. Umfassender Datenschutz und der Schutz vor Datenmissbrauch werden gewährleistet. Eine gemeinsame interaktive Wissensplattform auf der Homepage der Gesundheitsautorität dient als prägnantes Nachschlagewerk und Informationsbasis sowohl für Gesundheitsproduzenten als auch für -konsumenten.
Finanzierung
Jeder Gesundheitskonsument bekommt am Anfang seines Lebens ein Gesundheitspunktekonto mit einem Startkapital. Durch eine monatliche Punkterente und durch gesundheitsförderliche Maßnahmen erhöht sich der Punktestand. Je mehr Punkte man hat, desto mehr Wahlmöglichkeiten gibt es neben der Basisbehandlung, die in den Gesundheitskomplexen stattfindet. Es gibt einen Ausgleichspool für die Fälle, bei denen das Punkteguthaben außerordentlich belastet wird und nicht ausreicht (beispielsweise bei schweren und seltenen Erkrankungen). Der Gesundheitskonsument zahlt beim Gesundheitsproduzenten seine Rechnung. Die Gesundheitsproduzenten erhalten von der Gesundheitsautorität Zuschüsse zu Investitionskosten und bei besonders innovativen Projekten. Die Gesundheitsunternehmen, aber auch alle anderen Arbeitgeber zahlen sogenannte Gesundheitsentwicklungsabgaben an die Gesundheitsautorität.