Guest Review: PAPERS

Die Installation verlief problemlos -)

 

1) Artikel beschaffen:
Die Suchfunktion ist sehr gelungen gelöst, viele Literaturdatenbanken (auch die für mich relevanten pubmed) sind vertreten. Eingegebene Suchbegriffe bekommen jeweils ein Dropdown-Menü, in dem man auswählen kann ob es Autor, Titel, Journal usw. ist. Sehr praktisch für alle, die sich die entsprechenden tags genausowenig merken können wie ich ;-)

Das gesamte Programminterface ist sehr übersichtlich und aufgefäumt, obwohl erstaunlich viel Information gleichzeitig angezeigt wird – selbst auf einem 12″ Notebookbildschirm
-) Links das Menü zur Quellenauswahl (eigene Bibliothek oder die öffentlichen Datenbanken)
-) Mittig oben das Eingabefeld für die Suche
-) Mittig unten die Ergebnisliste der Suche
-) Rechts die Vorschau eines (aus den Ergebnissen) ausgewählten Artikels mit einem Import-Button
Ein Doppelklick

2) Artikel importieren:
Ein Klick – fertig! Alle wesentlichen Informationen (Titel, Autoren, Journal, …) werden automatisch übernommen.
Bei entsprechender Berechtigung kann man auch den Link zum PDF-File anklicken, das automatisch importiert und dem entsprechenden Datenbankeintrag zugewiesen wird.
An meiner Heimuniversität bietet die Bibliiothek für diesen Zweck einen Proxyserver an, den man üblicherweise im Browser einstellt. Ein Versuch, diesen Proxy in Papers einzustellen scheiterte allerdings, da hier nur ein EZproxy unterstüzt wird. Die Lösung: den Proxyserver in den Systemeinstellungen eintragen. Dies macht man am Besten als eigene Netzwerkumgebung, um ihn schnell ein- bzw. ausschalten zu können, da sonst sämtlicher Datenverkehr (Email, Surfen, …) über den Proxy läuft und regelmäßig Sicherheitsabfragen kommen. (Eine direkte Integration einer Proxyeinstellung (wie sie in Browsern wie Firerox oder Opera üblich ist) hat Apple angeblich den Entwicklern untersagt)

3) Artikel wiederfinden:
Hier gibts nicht viel zu schreiben – es funktioniert in von Apple gewohnter Weise. Irgendein Stichwort (Autor, Titel, ein Wort aus dem Artikel) eingeben, bei Bedarf die Suche durch weitere Stichwörter eingrenzen. Man kann die Suche auf Kollegen oder Konkurrenten einschränken (sofern man den Autorennamen die entsprechende Eigenschaft zugewiesen hat)
Für die PDF-Files gibt es einen hübschen Vollbild-Lesemodus. Es wird automatisch protokolliert, welche PDFs man schon gelesen hat, und man kann anhakerln wenn man es gedruckt hat.

4) Artikel verwerten und zitieren:
Hier gibt es meinen ersten wirklichen Kritikpunkt. Von meinem bisherigen Literaturverwaltungsprogramm (BibDesk) war ich es gewohnt, einen Artikel per Drag-and-Drop in Word zu ziehen, wo dann ein cite-key eingefügt wird. Wenn man mit seiner eigenen Arbeit fertig ist, lässt man ein Skript über die Word-Datei laufen, die die cite-keys durch hochgestellte Ziffern ersetzt und am Ende (bzw. an beliebiger Position im Dokument) ein Literaturverzeichnis einfügt, dessen Format individuell angepasst werden kann (um zB den im medizin-wissenschaftlichen Bereich üblichen Vancouver-Richtlinien zu entsprechen).
Dies geht mit Papers leider nicht. Man kann seine Datenbank (oder Teile davon) zwar in die Word-eigene Literaturdatenbank exportieren und dann damit arbeiten, diese lässt sich jedoch nur sehr beschränkt anpassen, und die 4 voreingestellten Formate entsprechend nicht einmal annähernd den Vancouver-Richtlinien. (Mir ist es nicht möglich gewesen, im Text nur Ziffern einzufügen, es war mindestens der Autorenname sichtbar – bei jedem Literaturverweis mitten im Text).
Einen Lösungsansatz gibt es auch hier, nämlich der Export der aktuell benötigten Artikel in eine BibTex-Datenbank, mit der ich dann nach obiger Vorgehensweise arbeiten kann. Wie sich das bei einer “lebenden” Literaturdatenbank verhält, die sich ja im Laufe der eigenen Arbeit gelegentlich ( ;-) ) ändert, wird sich in Zukunft zeigen. Wenn man aber schon alle Artikel zusammen hat (aber hat das jemand?!?) sollte diese Vorgangsweise aber ohne Probleme funktionieren.

Ich wünsche mir also für ein Zukünftiges Update eine Integration in Word oder Pages, mit der ich die Vancouver-Richtlinien einhalten kann. Ansonsten ist Papers ein rundum gelungenes Programm um einen Überblick über seine gesammelten Artikel zu behalten und neue zu finden. Außerdem bietet das Programm immer wieder nette Überraschungen und durchdachte Ideen, z.B. werden, wenn man einen Autor in seiner Datenbank gewählt hat, automatisch die aktuellsten Artikel dieses Autors gesucht und angezeigt.

 

Medmacs bedankt sich herzlich bei Christoph K. für diese ausführliche Review!

Hier könnt Ihr Euch noch eine Funktionsübersicht des Programms ansehen

 

  • Preis: 29€  regulär (HIER geht es zum PAPERS download)
  • ab morgen Abend bei Apple on Campus (”APPS ON CAMPUS”) für Studenten und universitäre Mitarbeiter um 14,50€!

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